Nach dem Uni-Start in München: Zimmer-Angebote zeigen, wie verheerend die Lage für junge Menschen ist

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Das Wintersemester an den Universitäten hat begonnen. In München sind aber viele Studierende immer noch auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum.

München – Das Problem ist kein neues und doch ist eine Lösung noch in weiter Ferne. In dieser Woche hat das Wintersemester an den bayerischen Universitäten offiziell begonnen. Im Freistaat sind zum Start des Semesters so viele Studierende eingetragen wie noch nie zuvor. Auch in der Landeshauptstadt sind volle Hörsäle also vorprogrammiert. Doch wie sollen die ganzen Studierenden bezahlbaren Wohnraum finden?

Vor dem Semester-Start in München: Stadt appellierte an Vermieter

Die teils astronomischen Mieten in München sind ein bekanntes Problem. Dass die Wohnungssuche für Studierende mit begrenztem Budget zu einer wahren Mammutaufgabe werden kann, liegt daher auf der Hand. „Die Wohnraumsituation für Studierende in München ist weiterhin äußerst angespannt“, teilt die Pressestelle des Studentenwerks in München auf Anfrage unserer Redaktion mit. Bereits im September appellierten die Münchner Politiker an die Vermieter. „Helfen Sie den jungen Leuten bei ihrem Einstieg in einen neuen, wichtigen Lebensabschnitt und bieten Sie ihnen ein bezahlbares Dach über dem Kopf“, hieß es damals.

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Nicht alle Studenten finden bis zum Vorlesungsstart eine Bleibe – einer schläft sogar im Hotel

Ob dieser Appell den gewünschten Effekt hatte, ist fraglich. Die Realität ist, dass nicht alle der Studierenden bis zum Vorlesungsstart in dieser Woche eine Bleibe gefunden haben, wie sie Merkur-Reporterin Lara Krajinovic verraten haben. Ahmed Hassan, der extra für sein Studium aus Dubai in die Landeshauptstadt gezogen ist, wohnt deshalb noch in einem Hotel. Der 18-Jährige sucht verzweifelt nach einer Wohngemeinschaft oder einem Studentenwohnheim, „aber leider hatte ich damit noch kein Glück.“ Den Traum von einer zentral gelegenen Wohnung in der Nähe des Uni-Campus musste auch Guanting Guo erst einmal begraben. Er wohnt aktuell in Oberschleißheim. „Die Miete beträgt 1100 Euro und das tägliche Pendeln nervt mich unfassbar, auch weil die Bahn unzuverlässig ist“, berichtet der 26-Jährige. Das Münchner Studentenwerk vermietet Wohnplätze in München und der Umgebung. 10.844 Studierende stehen dabei aktuell auf der Warteliste. Diese Zahl sei mit denen der Vorjahre zu vergleichen.

Wohnungssuche in München: Auch WG-Zimmer sind unbezahlbar

Begehrter Wohnraum in München
Wohnraum in München ist begehrt und daher oft sehr teuer. Vor allem Studenten können sich die Preise oftmals nicht leisten. (Symbolbild) © Rolf Poss/Imago

Klickt man sich aktuell durch Wohnungsangebote in München, merkt man schnell, wie teuer das Dach über dem Kopf werden kann. Auf der Suche nach einem WG-Zimmer mangelt es zwar nicht an Angeboten, diese sind aber unheimlich teuer. Ein WG-Zimmer mit 15 Quadratmetern in Neuperlach kostet 900 Euro Kaltmiete. Für zehn Quadratmeter in der Tumblingerstraße zahlt man in einer Wohngemeinschaft 945 Euro. Möchte man in ein zehn Quadratmeter großes WG-Zimmer in der Nymphenburger Straße ziehen, werden 1052 Euro fällig. Für Studenten, die von den Eltern nicht finanziell unterstützt werden oder keinen hochdotierten Nebenjob haben, sind diese Kosten nicht zu stemmen. „München zählt zu den Städten mit den höchsten Mietpreisen in Deutschland, und dies spiegelt sich auch auf dem studentischen Wohnungsmarkt wider“, berichtet die Pressesprecherin des Studentenwerks und ergänzt: „Insbesondere für Erstsemester, internationale Studierende und solche mit begrenztem Budget ist es sehr schwer, eine Unterkunft zu finden.“

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