Extra-Flieger geordert: CSU wettert gegen Baerbocks „grüne Doppelmoral“

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

2022 ließ Außenministerin Annalena Baerbock für eine frühere Rückreise eine neue Flugzeug-Crew einfliegen. Aus der Union hagelt es jetzt Kritik.

Berlin – Als Außenministerin stehen Flugreisen zur Tagesordnung. Annalena Baerbock (Grüne) steht jetzt wegen einer solchen Dienstreise in der Kritik. Bei ihrem Besuch in Marokko und Dänemark fiel der letzte Programmpunkt in Kopenhagen weg. Für eine frühere Rückkehr nach Berlin ließ sie Piloten einfliegen. Besonders die Union kritisiert das Vorgehen bei der Reise in 2022.

Extra-Flieger: Baerbock lässt neue Flugzeug-Crew für frühere Rückreise einfliegen

Das Protokoll des Auswärtigen Amtes habe bei der Flugbereitschaft des Bundesverteidigungsministeriums am 26. August 2022 einen früheren Abflug beantragt, heißt es laut Information der Bild. Der Rückflug sollte demnach nicht mehr wie geplant um 18.20 Uhr starten, sondern um 15.30 Uhr – knapp drei Stunden früher.

Wegen gesetzlicher Ruhezeiten der Piloten durfte die Crew der A-340-Maschine den Flug nicht vorzeitig ausführen. Um den gewünschten früheren Abflugtermin zu ermöglichen, wurde demnach eine neue Flugbesatzung mit einem zweiten Regierungsflieger von Köln nach Kopenhagen geflogen. Dieser flog anschließend wieder leer zurück ins Rheinland.

Außenministerin Baerbock
Außenministerin Baerbock kündigte zu Amtsbeginn an, klimafreundlicher zu reisen. © picture alliance/dpa | Michael Kappeler

Terminwegfall: Außenministerium bestätigt frühere Rückreise

„Den Wegfall eines Termins in Kopenhagen“ bestätigte das Außenministerium der Bild. „Die Flugbereitschaft stellte sicher, dass die Delegation rechtzeitig für Anschlusstermine der Ministerin nach Berlin zurückkehren konnte“, hieß es weiter. Das Ministerium teilte jedoch nicht mit, um welche Termine es sich dabei handelte. Nach Informationen der Zeitung seien es unter anderem ein regierungsinternes Telefonat und eine parteiinterne Videokonferenz gewesen.

„Grüne Doppelmoral“ Union wettert gegen Baerbock

Besonders die Union wettert nun gegen die Außenministerin: „Typisch grüne Doppelmoral: Steuern für Flugtickets erhöhen, Klimaschutz predigen und dann die Flugbereitschaft für den persönlichen Komfort ausreizen. Das geht gar nicht“, sagte CSU-Generalsekretär Martin Huber der Bild.

Auch der CDU-Abgeordnete Philipp Amthor ließ es sich nicht nehmen, sich zu melden: „Das nächste Mal sollte die Ministerin ein paar Akten oder ein Buch übers Völkerrecht lesen und auf ihren planmäßigen Rückflug warten.“

Baerbock, die zu Amtsbeginn ankündigte, klimafreundlicher reisen zu wollen, hat sich noch nicht zu dem Extra-Flieger geäußert. Medial ist sie auch wegen anderer Themen in aller Munde, wie etwa Spekulationen um ihre vermeintliche Luxus-Uhr. (hk)

Auch interessant

Kommentare