Sie sollen Sprengstoffanschläge geplant haben – Mutmaßliche Russland-Spione in München vor Gericht
Vor etwa einem Jahr sorgte die Festnahme mutmaßlicher Spione des russischen Geheimdienstes für Aufsehen. Nun beginnt der Prozess in München.
München – In München ist am Dienstag (20. Mai) um 10 Uhr vor dem Oberlandesgericht der Prozess gegen drei Männer, die im Verdacht stehen, für den russischen Geheimdienst spioniert zu haben, gestartet. Ihnen wird vorgeworfen, bis April 2024 in Deutschland Brandanschläge und Sabotageakte gegen militärische Einrichtungen und Bahnstrecken geplant zu haben.

Mutmaßliche Spione sollen Pläne für Sprengstoffanschläge geschmiedet haben
Es geht um die Beobachtung von Codewörtern für militärische Güter während des Transports durch die mutmaßlichen Spione. Die Angeklagten sollen zudem Informationen über eine Ölraffinerie in Bayern und den Truppenübungsplatz der US-Streitkräfte in Grafenwöhr gesammelt haben. Auch Pläne für Sprengstoffanschläge auf Gebäude oder Infrastruktur, die zur Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland genutzt werden, sollen geschmiedet worden sein.
Der Anführer der Gruppe soll zwischen 2014 und 2016 in der Ostukraine als Teil einer bewaffneten, terroristischen Vereinigung gekämpft haben.
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Festnahme der Verdächtigen erregte großes Aufsehen – weitere Festnahmen erst kürzlich
Der Fall erregte vor etwa einem Jahr großes Aufsehen, als die bayerische Polizei zwei der Männer in der Region Bayreuth festnahm. Bis zum 23. Dezember sind über 40 Verhandlungstermine angesetzt.
Erst letzte Woche wurde ein ähnlicher Fall bekannt: In Deutschland und der Schweiz wurden drei Ukrainer festgenommen, die von der Bundesanwaltschaft verdächtigt werden, im Auftrag russischer Stellen als Agenten für Sabotage in Deutschland angeworben worden zu sein. (jr/dpa)