Norm gilt ab Sommer 2024 – neue Regelung stellt Strände in ganz Italien vor fatale Problemen

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Rettungsschwimmer „Bagnini“ gehören zum Bild an den Stränden von Lignano bis Sizilien (Symbolfoto). © IMAGO/Nick Zonna

Italien startet bald in die Urlaubssaison 2024. Ein neues Gesetz wirbelt an Italiens Stränden gewaltig Sand auf.

Rom – Liegestühle aufstellen, Strandpromenade befestigen oder Rasenmähen – zum Start in die Sommersaison 2024 ist in Italien einiges zu tun. Touristenorte kennen das. An den Stränden von Lignano bis Sizilien brodelt es. Vom Dolce Vita in Bella Italia ist noch wenig zu spüren. Unter den Strandbetreibern herrscht Alarm: 4000 Rettungsschwimmer fehlen, berichten italienische Medien. Das Problem ist offenbar teils hausgemacht.

Gilt ab 2024 – neue Vorschriften stellt Strände in ganz Italien vor fatale Problemen

Italiens Rettungsschwimmer – die sogenannten „Bagnini“ mit ihren roten T-Shirts – verkörpern für viele Urlauber einen Mythos. Allerdings scheint dieser Mythos an den italienischen Stränden unterzugehen. Tausende Bademeister werden italienweit gesucht, auch im Ausland.

Der Sommerjob hat inzwischen seine Attraktivität verloren: kurze Arbeitsverträge und Monatsgehälter (zwölf Arbeitsstunden) zwischen 1400 und 1800 Euro. Dazu verschärft ein neues Gesetz die Suche, berichtet La Repubblica. Dabei sind Italiens Strand zum großen Teil in Privatbesitz.

4000 Bademeister fehlen – neues Italien-Gesetz verschärft Problem an Stränden

Ab dem 1. April 2024 dürfen Rettungsschwimmer erst ab 18 Jahren als „bagnino“ arbeiten. Bisher war das ab 16 Jahren möglich. Die Dauer der Ausbildung wurde von 30 auf 100 Stunden verlängert. Kostenpunkt um 500 Euro. Die Bademeister-Lizenz wird am Ende eines Ausbildungskurses mit abschließender Prüfung erteilt. Das alles schreckt offenbar viele Jüngere vom klassischen Ferienjob ab.

Rettungsschwimmer in Italien am Strand
Italien gehen die Rettungsschwimmer aus (Symbolfoto). Die Lage im Urlaubsland spitzt sich offenbar zu. © imago

Rettungsschwimmer in Italien müssen Prüfung alle fünf Jahre wiederholen

Alle fünf Jahre muss die Lebensretterprüfung wiederholt werden. Bisher reichte ein ärztliches Attest zur Verlängerung aus. Erfahrene Rettungsschwimmer könnten aus dem Dienst ausscheiden, heißt es.

Die neuen Vorschriften verfolgen das Ziel, mehr Sicherheit am Strand zu gewährleisten: Statt alle 600 Meter muss nun alle 180 Meter ein Rettungsschwimmer postiert sein. Die Maßnahme führe unweigerlich zu einer Lücke beim Personal, die schwer zu füllen sei, so die Kritik. Ob sich das Rettungsschwimmer-Problem rechtzeitig zum Start in die Sommersaison lösen lässt, bleibt abzuwarten.

Nicht nur Strandbetreiber auch Urlauber müssen sich an gewissen Gesetze und Regeln halten. Teils gelten an Italiens Traumstränden skurrile Gesetze. (ml)

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