Erdrutsch in Südtirol: Geröll kracht auf Straße nahe italienischem Urlaubsparadies

  1. Startseite
  2. Welt

Erdrutsch in Südtirol: Geröll kracht in italienischem Urlaubsparadies auf Straße

KommentareDrucken

Eine große Mure blockiert die Straße ins Südtiroler Ultental © Landesfeuerwehrverband Südtirol

Die Alpen kommen nicht zur Ruhe: Eine große Mure blockiert eine Straße in das Ultental. Urlauber und Einheimische müssen riesige Umwege in Kauf nehmen.

Meran – Das Ultental ist ein Geheimtipp für eingefleischte Südtirol-Fans. Es ist ruhig dort, ganz im Gegensatz zum benachbarten Meran und dem Vinschgau. Hinten im oberen Ultental locken der idyllische Fischersee und der Grünsee am Fuß des Stilfserjoch-Massivs. Keine großen Bergbahnen stören das Naturerlebnis in der Region in Italien. Dagegen hatten in den italienischen Alpen hatten zuletzt heftige Schneefälle für Chaos gesorgt.

Mure in Südtirol (Italien) abgegangen: Vor den Augen der Feuerwehr rutschten die Erdmassen ins Tal

Doch in diesem kleinen Paradies ging am Dienstagmorgen (12. März) eine mächtige Mure ab. Gleich am Eingang in das Tal von Meran aus blockiert der Erdrutsch an der Baumannbrücke in der Nähe von Schloss Eschenlohe die Straße. Die Freiwillige Feuerwehr St. Pankraz sperrte die für die Bewohner des Tals und seine Gäste wichtige Verkehrsverbindung.

Kurz nach 5 Uhr früh ging bei der Freiwilligen Feuerwehr St. Pankraz laut stol.it der Alarm ein: Ein Passant hatte beobachtet, wie ein Baum bei der Baustelle Baumannbrücke langsam von einem Hang auf die Bundesstraße 9 zu stürzen drohte. Als die Einsatzkräfte eintrafen, sahen sie, dass nicht nur der Baum, sondern auch Erde und Felsen langsam auf die Straße rutschten. Die Feuerwehrleute sperrten sofort die Straße und informierten den Landesgeologen, der sich vor Ort ein Bild von der Lage machte.

Urlauber und Einheimische müssen 60 Kilometer Umweg in Kauf nehmen

„Glücklicherweise waren keine Personen betroffen. Die Aufräumarbeiten laufen, aber die Straße bleibt vorläufig gesperrt“, schreibt der Landesfeuerwehrverband in einem Facebook-Post. Allerdings müssen die 4500 Einwohner des Ultentales vorerst mit einer weiträumigen Umleitung vorliebnehmen. Diese führt über das Seitental von Proveis und Deutschnonsberg ins Meraner Becken - das Ultental ist somit vorerst nur über den 1363 Meter hohen Mendelpass via Kaltern und den 1518  Meter hohen Gampenpass zu erreichen. Nach Meran bedeutet das 60 Kilometer Umweg.

In tieferen Lagen fiel in Südtirol zuletzt Schnee, die steilen Hänge sind völlig aufgeweicht, was Muren wie im Ultental auslöst. Auch mehrere heftige Felsstürze wurden von Regenfällen ausgelöst. Am Gardasee wird derweil der Neubau einer Straße diskutiert, weil der ganze Berg porös geworden ist.

Auch interessant

Kommentare