Dagmar (69) hält sich mit Minijob über Wasser – weil Rente nicht reicht

Seit vier Jahren ist Dagmar Krahn aus Freising in Rente, doch die Zeit der Ruhe und Entspannung sieht anders aus. Die 69-Jährige verdient sich als Aushilfe in einer Hausverwaltung ein Zubrot, denn ihre monatliche Rente von 2200 Euro reicht nicht aus. Miete und Strom kosten sie 845 Euro, ihr Auto 600 Euro, Versicherungen 140 Euro und Lebenshaltungskosten wie Essen und Haushalt machen weitere 590 Euro aus.

Ohne Minijob blieb Rentnerin (69) nichts fürs Leben übrig

Nur durch ihren Minijob, der ihr im Schnitt 475 Euro monatlich einbringt, hat Dagmar gerade einmal 500 Euro übrig für Freizeit und Sparen. Ohne den Minijob blieb der 69-Jährigen nichts fürs Leben übrig. Urlaub ist für sie schon ein knappes Unterfangen. Maximal fünf Tage seien möglich, dann sei Schluss, so Dagmar. Diese finanzielle Enge ist für Dagmar schwer zu akzeptieren: „Eigentlich ist es schlimm. Ich habe 48 Jahre gearbeitet und muss noch zusätzlich nebenbei arbeiten. Und da bin ich der Meinung, ist irgendwo eine totale Schieflage“, erklärt sie frustriert.

DGB fordert: Alle müssen in Rentenkasse einzahlen

Dagmars Schicksal steht symbolisch für eine breite Problematik, die immer mehr Senioren betrifft. Laut dem aktuellen Rentenreport des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) beziehen über 70 Prozent der Frauen und 40 Prozent der Männer, die 2023 in Rente gegangen sind, weniger als 1200 Euro im Monat und gelten damit als armutsgefährdet. Der DGB fordert eine bessere Rentenpolitik: Alle sollten in die Rentenkasse einzahlen müssen, um die Situation zu verbessern.

Dagmar plant, ihren Job noch mindestens zwei weitere Jahre auszuüben. Auf ihre Theaterbesuche und die Freude an ihren Hobbys möchte sie nicht verzichten, auch wenn die finanzielle Lage eng bleibt.