Indersdorf rüstet sich für 2026
Die Gemeinde plant einen Neubau beim Haus der Kinder für die Ganztagsbetreuung der Grundschüler.
In Indersdorf steht ein neues Millionenprojekt an. Es geht um das Thema Kinderbetreuung. Wie sich die Gemeinde in diesem Bereich künftig aufstellen will, präsentierte Bürgermeister Franz Obesser in der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause.
Vor allem geht es hierbei darum, dem künftigen gesetzlichen Anspruch auf Schulkinderbetreuung gerecht zu werden. Zudem ist das DioVa-Gebäude, das Haus für Kinder, seit Langem in einem sehr schlechten Zustand, ein Neubau steht immer wieder im Raum.
Deshalb haben sich die Gemeinderäte seit Jahren unter anderem in einigen nichtöffentlichen Sitzungen ausführlich mit der Thematik befasst. Das Ziel: Genügend Plätze für die Kinderbetreuung zu schaffen und eine Lösung zu finden, die wirtschaftlich ist. Sprich, nicht unnötig viel kosten soll. Zudem war es den Gemeinderäten wichtig, dass Kinder während Bauphasen nicht unnötig lange in Containern untergebracht werden müssen.
Obesser realisiert gerne Projekte, die seine Gemeinde weiterbringen. Was er nicht gerne tut, ist Pläne umsetzten, deren Vorgaben ein anderer gemacht hat, ohne auf die Gegebenheiten vor Ort einzugehen. In diesem Falle: der Bund. Bevor Obesser die Details der Planungen vorstellte, machte er nochmal deutlich, was an diesem System in seinen Augen schiefläuft. „Die Vorgabe für den Rechtsanspruch für die Ganztagsbetreuung für die Grundschule kommt vom Bund, die Lehrer, die jetzt schon fehlen, kommen vom Land und umsetzen soll es aber die Gemeinde.“ Zudem fehlt Obesser vom Bund die Wertschätzung gegenüber der Menschen, die in diesen Einrichtungen arbeiten sollen. Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Der Rechtsanspruch gilt für eine Betreuung täglich von 8 bis 16 Uhr bei vier Wochen Schließzeiten. „Ich empfinde das nicht als sehr wertschätzend, unserem Personal gegenüber. Das ist nicht so schön – um es sehr freundlich auszudrücken.“ Obesser spielte darauf an, dass „jeder normale Mensch sechs Wochen Urlaub hat, die Schließzeiten aber nur vier Wochen betragen sollen.“
Doch Obesser ist eben auch Pragmatiker. Wenn seine Gemeinde schon etwas Neues planen muss, soll es wenigstens möglichst gut werden.
Ich empfinde das nicht als sehr wertschätzend, unserem Personal gegenüber. Das ist nicht so schön – um es sehr freundlich auszudrücken.
Bei den Überlegungen, wo neue Räume für die Kinderbetreuung entstehen sollen, war für die Gemeinderäte schnell klar: Das ganze soll schulortnah passieren.
Nachdem zwischen verschiedenen Varianten abgewogen wurde, blieb am Ende folgende Lösung übrig:
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Auf dem Parkplatz vor dem Haus der Kinder soll ein Neubau entstehen. Die Idee ist keine neue: Bereits 2021 gab es in einer Gemeinderatssitzung eine zweistündige Präsentation über die verschiedenen Möglichkeiten. Bereits damals sprachen sich fast alle Kommunalpolitiker für die Möglichkeit, an dieser Stelle einen zukunftsfähigen Neubau zu erreichten.
Wenn dieses Gebäude steht, ziehen die Kinder in den Neubau. Erst dann wird das DioVa-Gebäude abgerissen. Auch die jetzige Mittagsbetreuung soll in noch freie Räume im Haus der Kinder ziehen.

Obesser machte nochmal die Vorteile dieser Lösung deutlich: „Dort wegreißen und wieder an derselben Stelle aufbauen, heißt nämlich: 200 Kinder für zwei Jahre in ein Containerdorf schicken.“ Was nicht nur wegen der Kinder wenig optimal sei, denn: Der Personalsituation ist ohnehin sehr angespannt: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir leicht jemanden finden, der sagt: ,Ich arbeite gerne in einem Container statt in einem neuen schicken Haus.´“
Um viele weitere Details ging es in der Sitzung noch nicht. Obesser betonte: „Es geht es erstmal darum, die grundsätzlichen Weichen zu stellen.“ Die Gemeinderäte waren einheitlich einverstanden mit den Vorschlägen der Verwaltung. Helmut Ebert (FW) fasste es so zusammen: „Was Besseres gibt's nicht.“
Im nächsten Schritt soll geklärt werden, welche Kosten grob auf die Gemeinde zukommen. Das Raumkonzept soll mit dem Zweckverband Jugendarbeit abgesprochen werden. Gebaut werden soll nur mit entsprechender Förderung.