„Man sieht, wir werden gebraucht“ – Feuerwehr Steingaden musste im letzten Jahr 67 Mal ausrücken
„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ hieß bei der Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Steingaden. Neben einem ausführlichen Rückblick auf die Geschehnisse des vergangenen Jahres standen auch Ehrungen auf dem Plan.
Vor der Versammlung waren die meisten bei dem von Pater Joyice im Welfenmünster zelebrierten Gottesdienst dabei. Der Pater als auch Bürgermeister Max Bertl, selbst Feuerwehrler, sowie Stefan Müller, 1. Vorsitzender der Feuerwehr, und der 1. Kommandant Maik Wolf waren anwesend. Unter den übrigen Gästen befanden sich Kreisbrandinspektor (KBI) Uwe Wieland und Kreisbrandmeister (KBM) Michael Christa sowie eine Delegation der Tiroler Betriebsfeuerwehr Plansee. Nach Begrüßung und Totengedenken durch den 1. Vorsitzenden folgte der Bericht von Schriftführerin Isabell Eichert. Die Liste der verlesenen Einsätze und Aktivitäten der Feuerwehr war lang. „Man sieht schon, wir werden gebraucht“, resümierte Müller hernach. Laut Kassier Andreas Hanke kann die Feuerwehr – auch dank vieler Spenden – auf ein erfolgreiches Jahr 2024 zurückblicken.
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Im Vorstandsbericht informierte Müller, dass die Feuerwehr 161 volljährige Mitglieder (davon 12 Frauen) und 31 der Wehr angehörende Jugendliche (davon vier Mädchen) zählt. Natürlich war auch das 150-jährige Feuerwehrjubiläum vom 29. Mai bis 3. Juni 2024 ein Punkt.
2635 Einsatzstunden im letzten Jahr
Das Interesse von Kommandant Maik Wolf in dessen Jahresbericht galt vor allem den aktuell 75 aktiven Feuerwehrleuten. Sie leisteten im letzten Jahr 67 Einsätze mit 2635 Einsatzstunden. Dazu gehörten 14 Brandeinsätze, 43 technische Hilfeleistungen, fünf Sicherheitswachen und fünf sonstige Tätigkeiten. Bei acht durch eine Brandmeldeanlage ausgelösten Alarmierungen lag laut Wolf „nie ein Brandereignis vor“.
Bei den beiden Großbränden in diesem Jahr in Morgenbach und Steingaden wurden jeweils „die Nachbargebäude durch den beherzten Einsatz aller Feuerwehren gerettet“, so Wolf. Da habe sich gezeigt, wie wichtig Übungen und Ausbildungen und auch das „gute Miteinander“ mit anderen Feuerwehren seien. Bei den im letzten Frühjahr und Herbst durchgeführten 31 Übungen waren durchschnittlich je 33 Feuerwehrleute dabei und leisteten etwa 1300 Übungsstunden. Um den wachsenden Ansprüchen gerecht zu werden, wurde die Beschaffung eines LF 10 eingeleitet.
Junge Feuerwehrler möchten sich „für Olympia qualifizieren“
Der von Simon Schwaiger vorgetragene Bericht zum Bewerbsjahr 2024 konnte sich dank vieler Erfolge hören lassen. Heuer stehe „noch ein besonderer Meilenstein auf dem Programm“, so Schwaiger. Mit der 2024 errungenen Qualifizierung zur diesjährigen Deutschen Meisterschaft in Böblingen hätten sich die jungen Feuerwehrler „in den Kopf gesetzt, diese zu gewinnen und sich somit für Olympia 2026 zu qualifizieren“, berichtete er. Seit November werde „intensivst trainiert“.
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Laut Jugendwart Jakob Eicher sind 36 Feuerwehranwärter in der Jugendgruppe. Die Wehr kann sich zudem über einige Neuaufnahmen freuen. Ferner standen auch Ehrungen an (siehe Kasten). Stefan Müller gab einen kleinen Ausblick auf das laufende und das Jahr 2026. Bürgermeister Bertl hielt sich „wegen des Essens“ kurz und bedankte sich mit dem Hinweis „Ihr seid spitze“ für die Zusammenarbeit. Wieland lobte nicht zuletzt die Nachwuchsarbeit, die seit Jahren eine Erfolgsgeschichte sei.
Die Geehrten
Anton Zenetti, der mit 60 Jahren Zugehörigkeit älteste Geehrte bei der Generalversammlung bekam eine Flasche Wein. Georg Krönauer konnte sich über die Vereins-Ehrennadel in Gold für seine 50-jährige Vereinstreue freuen und Xaver Schwaiger bekam diese für 40-jährige Vereinstreue in Silber. Für Josef Schuster gab es diese für 30-jährige Vereinstreue etwas später in Bronze. Hernach wurde Xaver Schwaiger für seine 40-jährige aktive Dienstzeit bei der FFW geehrt und darf sich auf einen einwöchigen Aufenthalt gemeinsam mit seiner Frau im Freizeit- und Erholungszentrum der Bayerischen Feuerwehren in Bayrisch Gmain freuen. Zudem wurde Johannes Lutz für seine 25-jährige aktive Dienstzeit und Sebastian Wilhelm für seine 10-jährige aktive Dienstzeit geehrt. Hans Dürr und Lisa Hanke fehlten entschuldigt.