Auf die Welle, fertig, los!: o2 Surftown MUC in Hallbergmoos ist eröffnet

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Auf die Welle, fertig, los! o2 Surftown MUC in Hallbergmoos ist eröffnet

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Olympia-Surferin Camilla Kemp ließ sich die feierliche Eröffnung am Samstag nicht entgehen und zeigte ihr Profi-Können. © Lehmann

Strahlender Sonnenschein, türkis schimmerndes Wasser und das Rauschen sich brechender Wellen: Was wie ein Traumurlaub in der Karibik klingt, gab es am Samstag in Hallbergmoos zu bestaunen. Dort wurde die o2 Surftown MUC offiziell eröffnet.

Hallbergmoos – „Aus unserem Traum ist Realität geworden“, stellte Chris Boehm-Tettelbach, Gründer und CEO der Surftown, stolz fest. Wobei man sagen muss, so ganz real wirkte das noch nicht, was sich den geladenen Gästen bei der Eröffnungsfeier am Samstag bot. Deutschlands erster und Europas größter Surfpark öffnete seine Tore – und das in Hallbergmoos.

Bevor jedoch gesurft werden durfte, sollten in einer Pressekonferenz alle wichtigen Fragen beantwortet werden. So blickte Boehm-Tettelbach auf die Anfänge der Surftown zurück. „Die Idee ist vor zehn Jahren entstanden, vor fünf Jahren ging es dann so richtig los“, erzählte der passionierte Surfer. Vor allem seit dem Spatenstich 2022 habe man hart daran gearbeitet, das einmalige Projekt im Munich Airport Business Park – nur einen Steinwurf vom Flughafen entfernt – in die Tat umzusetzen. „Ich kann den Arbeitern, Planern, Architekten, Ingenieuren und Sponsoren gar nicht genug danken“, sagte Boehm-Tettelbach und ergänzte: „Außerdem einen großen Dank an die Gemeinde Hallbergmoos für den Mut, an diese verrückte Idee zu glauben.“

Eröffneten die Surftown muc am Samstagvormittag: (v. l.) Olympia-Surfer Leon Glatzer sowie Jonas Boehm-Tettelbach, Michi Mohr und Chris Boehm-Tettelbach (alle Surftown), Olympia-Surferin Camilla Kemp, Minister Georg Eisenreich und Bürgermeister Josef Niedermair.
Eröffneten die Surftown Muc am Samstagvormittag: (v. l.) Olympia-Surfer Leon Glatzer sowie Jonas Boehm-Tettelbach, Michi Mohr und Chris Boehm-Tettelbach (alle Surftown), Olympia-Surferin Camilla Kemp, Minister Georg Eisenreich und Bürgermeister Josef Niedermair. © Lehmann

Georg Eisenreich, Bayerischer Staatsminister der Justiz, lobte die Umsetzung des Wavepools mit 10 000 Quadratmetern Oberfläche, 2,65 Metern Tiefe und 180 Metern Länge: Das entspricht in etwa zwei Fußballfeldern. „Ein echtes Leuchtturmprojekt in Deutschland“, stellte er fest und fügte schmunzelnd hinzu: „Und wenn etwas in Deutschland einmalig ist, dann muss es ja fast in Bayern sein.“

Auch der Nachwuchs zeigte bereits eleganten Stil auf den Wellen.
Auch der Nachwuchs zeigte bereits eleganten Stil auf den Wellen der Surftown. © Lehmann

Bürgermeister Josef Niedermair zeigte sich sichtlich stolz, dass der bundesweit erste Surfpark in seiner 12 000-Einwohner-Gemeinde eröffnet wurde. „Vor ziemlich genau sieben Jahren hat der Gemeinderat mutig entschieden“, sagte er und weiter: „Nun freuen wir uns alle sehr, dass wir diesen historischen Tag feiern können.“ Auch er selbst habe sich im 20 000 Quadratmeter großen Surfpark schon in die Fluten gestürzt – jedoch mit mäßigem Erfolg, wie er verriet: „Viel gestanden bin ich nicht, aber ich habe mich bemüht.“

Zwei, die es zweifelsfrei besser können, sind Camilla Kemp und Leon Glatzer. Auch die beiden Profisurfer ließen sich die feierliche Eröffnung am Samstag nicht entgehen. Während Glatzer vor drei Jahren zum ersten deutschen Olympia-Surfer gekürt wurde, kämpfte Kemp bis vor wenigen Tagen als erste weibliche Olympia-Surferin aus Deutschland um Medaillen. Zu einem Erfolg hatte es bei den parallel zu den Olympischen Spielen in Paris stattfindenden Wettkämpfen an der Küste von Tahiti für Kemp zwar nicht gereicht, viele tolle Erfahrungen hat die Surferin aber allemal von der Insel im Südpazifik mitgebracht. „Das war eine ganz besondere Zeit“, schwärmte sie. Bei den nächsten Olympischen Spielen möchte die 28-Jährige dann aber eine Medaille mit nach Deutschland bringen. Ihren Beitrag dazu leisten soll auch die Hallbergmooser Surfwelle. „Für uns Profisurfer ist das eine riesen Chance was die Trainingsmöglichkeiten betrifft. Mit der Welle kann man alle möglichen Situationen im Meer simulieren“, so Kemp. „Für uns ist es das erste Mal, dass wir in Deutschland leben und gleichzeitig surfen können“, schloss sich ihr Kollege Glatzer an.

Surfen wie am Meer: Valeska Schneider war beeindruckt von der Technik der Surftown.
Surfen wie am Meer: Valeska Schneider war beeindruckt von der Technik der Surftown: „Das ist wirklich der Hammer hier“, so ihr erster Kommentar. © Lehmann

Die o2 Surftown Muc soll aber nicht nur den Profis offenstehen, auch Anfänger-Angebote sowie Surfkurse sind vorgesehen. „Vom Anfänger bis zum Olympiateilnehmer kann hier jeder surfen. Unsere Vision ist es, Surfen für alle erlebbar zu machen“, betonte Boehm-Tettelbach.

Um Punkt 11.24 Uhr und 22 Sekunden war es dann endlich soweit: Nachdem der zehnsekündige Countdown auf der riesigen LED-Leinwand abgelaufen war, rollte die erste Welle im Hallbergmooser Surfpark heran. Die Ehre des ersten Wellenritts wurde dem blinden Surfer Ben Neumann zuteil, ehe sich auch Deutschlands Surf-Elite um Kemp, Glatzer und Valeska Schneider in die Fluten stürzen durfte und das Publikum mit einer großen Surfshow begeisterte. „Durch die vielen verschiedenen Einstellungen fühlt es sich wirklich an wie im Meer zu Surfen. Der einzige Unterschied ist wahrscheinlich das Chlorwasser“, verriet Schneider im Anschluss gegenüber dem FT. „Das ist wirklich der Hammer hier“, resümierte sie und ergänzte: „In nächster Zeit werde ich definitiv noch häufiger nach Hallbergmoos zum Trainieren kommen.“

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