Der Konzernsprecher der Flughafen München GmbH (FMG), Hans-Joachim Bues, ist seit 36 Jahren beim Airportbetreiber. Ende des Monats geht er in den Ruhestand.
Flughafen – Jetzt könne er es ja verraten, meinte Hans-Joachim Bues – und ließ das Bömbchen platzen: „Ich bin seit über 34 Jahren auf den Vorfeldern mit dem Auto unterwegs. Und zwar ohne gültige Fahrerlaubnis.“ Seinen Vorfeldführerschein habe er noch in Riem gemacht.
Der Konzernsprecher der Flughafen München GmbH (FMG) ist seit 36 Jahren beim Airportbetreiber – Ende des Monats geht er in den Ruhestand. Am Montag verabschiedeten ihn viele langjährige Weggefährten.
„Oldschool im allerbesten Sinne“
Dazu hatte Flughafenchef Jost Lammers auf die Besucherterrasse im Terminal 2 eingeladen. Er freute sich über „einen der wenigen Momente in den fünfeinhalb Jahren, die wir verbracht haben, in denen ich mal frei sagen kann, was ich selber will“, und verriet, dass er seinem Unternehmenssprecher den Spitznamen „00 Bues“ gegeben habe. „Nicht die Lizenz zum Töten – aber zum Kommunizieren“, und zwar „oldschool im wirklich allerbesten Sinne“. Bues sei der „Offizier und Gentleman unter den Kommunikatoren“.
Lammers erinnerte an den großen Flughafenumzug im Jahr 1992: „Als junger Mann hat er zwar keine Umzugskisten, aber Botschaften nach außen getragen.“ Die Bild-Zeitung habe damals getitelt: „Das war Weltklasse.“ Und auch Lammers schloss seine Laudatio mit einem: „Achim, das war Weltklasse.“
Neben weiteren Gratulanten – etwa seiner Nachfolgerin Andrea Rexer – ließ es sich auch das Bayern-Triumvirat Söder/Aiwanger/Stoiber alias Wolfgang Krebs (Texter Ex-FMG-Sprecher Ingo Anspach) nicht nehmen, Bues zu seiner Arbeit zu gratulieren. Aiwanger witzelte über Bues‘ Faible für schnelle Autos und meinte, er habe damit einen Partner gefunden „im entschlossenen Kampf gegen die fortschreitende Diskriminierung PS-starker Verbrennermotoren“. Er wünschte ihm „viele freie Zeiten – nicht nur auf Ihrer Terrasse am Stoffelsee, sondern in der ganzen Welt“.
Söder (alias Krebs) vertrat als Ministerpräsident Bayerns und Schattenkanzler Deutschlands gleich zwei der drei FMG-Gesellschafter und erinnerte an Bues’ berufliche Anfänge beim Bayerischen Rundfunk. Besonders sei dessen Beitrag über das tiefste Loch der Erde in Windischeschenbach gewesen. „Nie wieder gab es im Freistaat eine so tiefschürfende Fernsehberichterstattung“, meinte Söder, der sich wenig später auch in seinen Vorvorgänger Stoiber verwandelte. Bues sei schon im alten Rom sehr beliebt gewesen – „äh, nein, im alten Riem“. Stoiber würdigte Bues’ „offene und freundliche Art, seine Gelassenheit, Umsicht – und seinen ausgeprägten Sinn für Humor. Das gilt wirklich für alle Begegnungen mit Achim Bues – solange sie nicht im Straßenverkehr stattfanden“.
Mehr Zeit für den SC Riessersee
Jetzt solle er seine Freizeit genießen – mit der Familie, auf dem Rennrad oder bei Spielen seines Eishockey-Clubs SC Riessersee. Sämtliche Zeitfenster stünden nun sperrangelweit offen, so Stoiber, der zum Abschied rief: „Tu es, Bues!“
Das werde er tun, versprach der scheidende Kommunikationschef – und beruhigte damit einen Ex-Kollegen: „Der hatte schon Angst, dass ich irgendwann skelettiert und mit Spinnweben bedeckt in meinem Büro gefunden werde.“
Was den Vorfeldführerschein betrifft, beruhigte Bues seine Gäste augenzwinkernd: „Ich habe mir schon gemerkt, dass man den Triebwerken ein bisschen fernbleiben sollte. Aber wer meine zurückhaltende und leicht ängstliche Fahrweise kennt, weiß, dass zu keiner Zeit eine Gefahr für die Mitarbeitenden bestand.“ Interview mit Achim Bues auf der nächsten Flughafenseite.