„Sowas erlebst du nicht alle Tage“: Berühmtestmöglicher Besuch in kleinem deutschem Plattenladen
Diese Minuten wird ein Plattenladen-Besitzer aus einer kleinen deutschen Stadt nicht vergessen: Er durfte hohen Besuch begrüßen. Sehr hohen.
Delitzsch – Auch Prominente aus Show und Politik hören gerne Musik, das ist keine neue Erkenntnis. Und nicht jeder kann Streaming so viel abgewinnen wie Barack Obama, der mit seinen Sommer-Playlists immer wieder für Aufsehen sorgte. Ein anderer besuchte jetzt entspannt einen Plattenladen in einer kleinen deutschen Stadt – und der Besitzer wird noch lange an diese Momente zurückdenken. Denn es handelte sich um Deutschlands Staatsoberhaupt höchstpersönlich, Frank-Walter Steinmeier (69).
Frank-Walter Steinmeier drei Tage in Delitzsch in Sachen
Der Bundespräsident hatte für drei Tage seinen Amtssitz nach Delitzsch in Sachsen verlegt, wollte durch die Initiative „Ortszeit Deutschland“ mit den Menschen ins Gespräch kommen. Dazu besuchte er verschiedene Orte in der 25.300-Einwohner-Kleinstadt, etwa die RailMaint GmbH, das Nachbarschaftscafé „Amselnest“ oder das Gelände des zukünftigen „Center for the Transformation of Chemistry“, sprach zudem mit den Handballern des NHV Concordia Delitzsch.

Frank-Walter Steinmeier besucht Plattenladen – und deckt sich ein
In einem Geschäft konnte er das Berufliche mit einer privaten Leidenschaft verbinden: Steinmeier besuchte den örtlichen Plattenladen. Betreiber Matthias Letzel war zwar vorgewarnt, sonst hätte er womöglich den Schock seines Lebens bekommen. Trotzdem war es eine spezielle Sache. „Sowas erlebst du ja nicht alle Tage“, sagte Letzel der Leipziger Volkszeitung. Er habe sich gesagt, dass Steinmeier auch nur ein Mensch sei, aber „als er dann tatsächlich vor mir stand, war das schon etwas Besonderes“.
Frank-Walter Steinmeier berichtet: „In der Tat, ich habe ein paar alte Jazzplatten gekauft“
Steinmeier beließ es nicht beim Anschauen der Schallplatten, er ließ sich auch gleich drei einpacken. „In der Tat, ich habe ein paar alte Jazzplatten gekauft“, sagte er im ARD-Morgenmagazin. Die Leipziger Volkszeitung schreibt auch, von welchen Acts: Passport, Charly Antolini und Grover Washington, Jr. Der Laden-Betreiber empfand Steinmeier als unaufgesetzt freundlich. „Und dass er auch Platten gekauft hat, war natürlich auch toll.“ Die rotieren nun auf Steinmeiers heimischem Plattenspieler.

Natürlich gehört es zum ganzen Konzept dazu, dass sich der Bundespräsident in Delitzsch bürgernah zeigte. Das kommt nicht nur vor Ort an. „Jeder Versuch, etwa Bürgernähe, die über reines Vortäuschen hinwegreicht, herzustellen, ist begrüßenswert“, heißt es zu seinem Plattenladen-Besuch bei X. Oder auch: „Natürlich Jazz. Was sonst? Fehlt nur noch, dass er mit sanft pastoraler Stimme erzählt, dass er den am liebsten spätabends bei einem sehr guten Glas Rotwein genießt und ein Füßchen dabei stets leicht zum Takt mitwippt.“ Klingt nicht aus der Luft gegriffen. Legendär sind auch Angela Merkels Einkaufsbesuche in einem Berliner Supermarkt. (lin)