Bange Minuten in den Gardaseebergen in Italien – Bär verfolgt Wanderer minutenlang

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Ein Braunbär hat in den Gardaseebergen einen Wanderer verfolgt (Archivfoto). © IMAGO/Max Seigal/ SuperStock

Ein Bär hat am Rande der Gardaseeberge einen Wanderer eine Viertelstunde lang verfolgt. Dabei kamen sich Mensch und Tier gefährlich nahe.

Trient - Die Berge nördlich des Gardasees sind längst das Revier der Braunbären, die im weiter westlich gelegenen Adamello-Brenta-Naturpark Ende des vorigen Jahrhunderts im Norden Italiens ausgewildert wurden. Vor einem Jahr wurde hier ein Jogger von einer Bärin getötet. Nun weckt ein ähnlicher Vorfall Erinnerungen an dieses Drama.

Wie aus dem Nichts taucht der Bär plötzlich aus dem Wald auf

Ein Wanderer wurde laut der Provinz Trient oberhalb von Molveno nahe dem gleichnamigen See auf der Paganellahochebene auf einer Forststraße von einem Bären verfolgt. „Das Tier überraschte ihn auf dem Rückweg von hinten und verfolgte ihn über eine Viertelstunde lang, bis es sich ihm bis auf zwei Meter genähert hatte“, heißt es weiter.

Ein Bär hat am Molvensoee einen Wanderer überrascht.
Am Molvenosee wurde der Wanderer von dem Bären verfolgt. © IMAGO/Frank Bienewald

Man kann sich kaum vorstellen, was in diesem Moment in dem Mann vorging, der Wanderer behielt jedoch die Nerven: „Er versuchte Distanz zu dem Bären zu halten, indem er rückwärts die Straße entlang ging, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren, und versuchte, es zu verscheuchen, bis es im Wald verschwand“, heißt es weiter. Wie der Mann versuchte, den Bären zu verscheuchen, wird in der Mitteilung nicht gesagt.

Der Vorfall ereignete sich am 27. April. Die Forstbehörde hat den Fall untersucht, die Mitteilung des Wanderers überprüft und jetzt bestätigt. „Genetische Analysen der Funde in den nächsten Tagen ermöglichen, die Identität des Bären festzustellen und zu überprüfen, ob er der Protagonist anderer Episoden in der Vergangenheit war“, heißt es weiter.

Dem Bären droht ein trauriges Schicksal

Die Provinz bittet die Menschen, die im Trentino in die Wälder gehen, weiterhin die von den Experten empfohlenen Verhaltensregeln in den von den Bären bevölkerten Gebieten zu beachten. Dem Bären könnte allerdings ein trauriges Schicksal drohen.

Im Januar war bereits im benachbarten Val di Sole ein Paar beim Wandern von einem Bären verfolgt worden, die riefen Freunde zu Hilfe, die das Tier mit Motorrädern verscheuchten. Der Bär wurde danach identifiziert und erschossen. Die Provinz kündigte eine harte Gangart gegen Bären an, was zu heftigen Debatten sorgte. Unter anderem wurden Rebstöcke des Bruders des Provinzpräsidenten Maurizio Fugatti von der rechten Liga-Partei aus Rache für den toten Bären gefällt.

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