Vertragsverlängerungen beim ESC Kempten – Daniel Rau hängt die Schlittschuhe an den Nagel
Die Kaderplanung für die neue Saison läuft beim ESC Kempten auf Hochtouren. In den vergangenen Tagen vermeldeten die Sharks vier Vertragsverlängerungen und einen Abgang.
Kempten – Filip Kokoska, David Mische und Johannes Oswald haben noch bestehende Verträge und bleiben des ESC Kempten damit auch in der neuen Spielzeit erhalten. Mit Kokoska geht der wichtigste Vorbereiter und Spielmacher der Sharks in seine dritte Saison in Kempten. In den letzten beiden Jahren mehrfach durch Verletzungen und Krankheiten zurückgeworfen kämpfte sich der 27-jährige Ausnahmestürmer immer wieder zurück und stellte sich auch angeschlagen in den Dienst der Mannschaft. Mit 45 Punkten aus 22 Spielen in der abgelaufenen Spielzeit kommt er auf einen überragenden Punkteschnitt von 2,05 pro Spiel. Er wird auch weiterhin das Herzstück der Kemptener Offensive bleiben.
Mit Mische und dem erst während der Saison nachverpflichteten Oswald stehen ihm zwei junge, talentierte Stürmer zur Seite, die in der vergangenen Saison bereits gezeigt haben was in ihnen steckt. Den beiden gehört definitiv die Zukunft, und deshalb wurden sie vom ESC bei ihren Verpflichtungen bereits mit Verträgen für die Saison 25/26 ausgestattet. Sie werden mit Sicherheit einen weiteren Schritt vorwärts machen und sollen sich zu festen Leistungsträgern für die Zukunft entwickeln.
Schirrmacher, Schäffler, Miller und Topol bleiben bei den Sharks
Timo Schirrmacher und Maximilian Schäffler bleiben dem ESC Kempten erhalten. Beide Offensivkräfte sind inzwischen schon Dauerbrenner in Kempten. Schirrmacher geht bereits in seine fünfte Spielzeit in Kempten. Über Ulm/Neu-Ulm kam der gebürtige Memminger damals nach Kempten und überzeugt Jahr für Jahr vor allem durch seinen Einsatz und seine Spielintelligenz.
Noch ein Jahr länger an Bord ist Maximilian Schäffler. Seine sechste Spielzeit an der Iller steht an und zeugt von der Vereinstreue des 33-jährigen Stürmers. Ausgestattet mit jahrelanger Erfahrung aus der DEL 2 in Kaufbeuren und Ravensburg und der DEL in Augsburg ist er Jahr für Jahr einer der wichtigsten Stürmer bei den Sharks. Dazu gehört er zu den besten Bullyspielern der ganzen Liga, was ihn umso wertvoller für das Team von Sven Curmann macht.
Ein junger und ein älterer Leistungsträger
Und auch die nächsten beiden Vertragsangelegenheiten konnten die Verantwortlichen an der Iller vermelden. Mit den beiden Stürmern Sergei Topol und Maximilian Miller stehen die nächsten Spieler des neuen Kaders fest. In Kempten geboren, dauerte es doch bis vor zwei Jahren, bis Miller endlich den Weg zu den Sharks gefunden hat. Mit 42 Punkten aus 57 Begegnungen in den letzten beiden Jahren zeigte der erst 23-Jährige bereits seine Klasse und soll auch im kommenden Jahr fest zu den Leistungsträgern des ESC gehören.
Bereits mit allen Wassern gewaschen ist dagegen Topol. Mit inzwischen 40 Jahren zählt er bereits zu einer anderen Generation von Hockeyspielern als Miller. Der in Omsk geborene Stürmer verfügt über jahrelange Erfahrung in den höchsten russischen Ligen und wurde von den Indianern aus Memmingen 2021 erstmals nach Deutschland geholt. Nach einem Jahr in Höchstadt wechselte er vor der letzten Saison zu den Sharks. Mit 40 Scorerpunkten aus 38 Spielen erfüllte er die Erwartungen an ihn mit Bravour, weshalb man ihn unbedingt in Kempten halten wollte.
Daniel Rau beendet seine aktive Karriere
Daniel Rau war nie ein Lautsprecher auf dem Eis oder in den Medien. Doch in der Kabine und der Mannschaft hatten seine Worte immer Bedeutung. Ein echter Führungsspieler eben. Nicht umsonst trug er bis zum letzten Spiel das „C“ auf der Brust. 139 mal trug er das Trikot der Sharks in den letzten fünf Jahren und entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit zu einem unverzichtbaren Leader in der Mannschaft und auch zum verlängerten Arm der Coaches. Immer voller Einsatz, das zeichnete ihn bis zum letzten Spiel aus. In seiner letzten Begegnung in Buchloe, als der Klassenerhalt gesichert wurde zog er sich noch eine Schulterverletzung zu, stellte sich aber bis zum Ende in den Dienst der Mannschaft und spielte unter Schmerzen bis zum Ende durch.
Begonnen hat die Karriere des gebürtigen Kaufbeurers im Nachwuchs seines Heimatvereins. Hier führte ihn sein Weg bis in die DEL 2. Von dort gelang ihm der größte Karrieresprung zu den Augsburger Panthern, wo er insgesamt 154 Spiele in der DEL absolvierte. In dieser Zeit durfte er sich sogar das Trikot der deutschen Nationalmannschaft überstreifen. Seine weitere Karriere führte ihn über Kassel, ein weiteres Jahr in Kaufbeuren sowie Crimmitschau in die Oberliga nach Leipzig und Sonthofen. In Leipzig wurde er dann auch zum Verteidiger des Jahres in der Oberliga Nord gewählt. Nach einem Jahr in Königsbrunn wechselte er schließlich 2020 zum ESC nach Kempten. Mit nun 42 Jahren hat er sich entschieden seine Laufbahn als Spieler zu beenden.
1263 Spiele absolvierte Rau in seiner außergewöhnlichen Laufbahn. 154 davon in Deutschlands höchster Spielklasse, 409 in der DEL 2 und 438 in der Oberliga. 989 Strafminuten sammelte er dabei, weniger als eine pro Spiel, dies zeigt dass er auch immer ein absolut fairer Sportsmann auf dem Eis war. Und schließlich stehen noch 165 Tore sowie 328 Assists in seiner Vita. Beeindruckende Zahlen einer beeindruckenden Karriere.
Ein ganz Großer sagt leise Servus
Das er nun Abschied vom aktiven Eishockey nimmt war bereits vor einigen Wochen zu erahnen, als seine Frau gemeinsam mit dem ESC ein Familien und Freundestreffen bei einem der letzten Heimspiele der Sharks organisierte, von dem er nichts wusste. Eine stattliche Anzahl an Freunden war gekommen, allesamt in Rau Trikots von den verschiedensten Vereinen seiner Laufbahn, mit Fahnen und Transparenten. Als dann seine beiden Kinder noch den Puck zum Erföffnungsbully auf das Eis brachten stand dem Routinier seine Rührung deutlich sichtbar in den Augen.
Schon lange wieder in seiner Heimat dem Allgäu zuhause ist er inzwischen im idyllischen Stöttwang nahe Kaufbeuren daheim. Seine sportliche Heimat hat er inzwischen in Kempten gefunden, hier erlernen auch seine Kinder das Schlittschuhlaufen und machen den Sprung zum Eishockey. Er fühlt sich wohl in der Organisation der Sharks und wird dem Verein auch nach seiner aktiven Laufbahn erhalten bleiben.
Ab der kommenden Saison übernimmt er gemeinsam mit Markus Russler das Amt des Co-Trainers bei der ersten Mannschaft. Mit seiner Erfahrung und seiner Ruhe ein ganz wertvoller Baustein im Trainerteam des ESC. Wir wünschen unserem „Otto“ dabei viel Erfolg und freuen uns auf sein Engagement auch hinter der Bande. th