Zentrale Fahrzeug-Beschaffung geplant: Einkaufs-Hilfe für die Feuerwehren
52 Feuerwehren gibt es im Landkreis Fürstenfeldbruck. Und sie alle brauchen Fahrzeuge verschiedener Art – ein teurer Spaß für Städte und Gemeinden. Jetzt ist eine Idee entstanden, die helfen könnte.
Die vielen Feuerwehren in den Orten und Ortsteilen im Landkreis sind wichtiger Bestandteil des Rettungswesens. Denn wer kennt sich im Notfall vor Ort besser aus, als eine Truppe, deren Mitglieder in der Nähe wohnen? Entsprechend vieler und nicht ganz billiger Fahrzeuge bedarf es, wobei natürlich nicht jede Feuerwehr jedes Spezialgerät vorrätig hat.
Der CSU-Landtagsabgeordnete Benjamin Miskowitsch aus Mammendorf unterstützt nun einen Reformvorschlag seiner Fraktion in Sachen Feuerwehrbeschaffung. „Die CSU-Landtagsfraktion setzt sich für eine grundlegende Reform des Beschaffungswesens bei gleichartigen Feuerwehrfahrzeugen ein“, erklärt Benjamin Miskowitsch, der selbst aktiver Feuerwehrmann ist. „Ziel ist es, den Kommunen in Bayern künftig auch einen alternativen, zentralisierten Beschaffungsweg anzubieten, um die Kosten und den Verwaltungsaufwand zu reduzieren.“ Aktuell ermitteln und beschaffen die Kommunen den Bedarf an Feuerwehrfahrzeugen und Ausrüstungsgegenständen eigenständig, wozu häufig externe Büros beauftragt werden, erklärt Miskowitsch. In anderen Bundesländern habe sich die zentrale Beschaffung über staatliche Kompetenzzentren bereits bewährt.
Rathäuser entlasten
Das derzeitige System mit dem kosten- und personalintensiven Ausschreibungsverfahren belaste die Städte und Gemeinden enorm. „Mit einer zentralen Beschaffungsstelle können wir die Rathäuser entlasten und viel Geld einsparen“, so Miskowitsch.
In einem ersten Schritt soll die neue Beschaffungsstrategie noch in diesem Jahr mit einem standardisierten Fahrzeugtyp getestet werden – freilich in enger Abstimmung mit dem Landesfeuerwehrverband. Damit könne das Einsparpotential geprüft werden und mit den gewonnenen Erfahrungen dann ein effizientes und vereinfachtes Beschaffungs- und Fördersystem entwickelt werden.
Individuelle Ansprüche
Kann man aber weiterhin auf individuelle Ansprüche reagieren? „Die Bedürfnisse sind oftmals gleich und eine Normbeladung gibt es jetzt auch schon“, erklärt Miskowitsch auf Tagblatt-Nachfrage. Wenn diese Normbeladung nicht eingehalten werde, gebe es jetzt auch schon keinen Zuschuss. „Ich halte es aber nicht für ausgeschlossen, dass man in den neuen Fahrzeugen dann Platz für ,Individuelles` lässt“, sagt Miskowitsch. Bei Fahrzeugen für den Katastrophenschutz klappe diese Idee der zentralen Beschaffung auch jetzt schon. Hiervon gibt es im Landkreise auch schon viele Fahrzeuge.
Absolute Zustimmung
Kreisbrandrat Christoph Gasteiger findet den Vorschlag durchweg positiv. „Wir erkennen hier ein großes Potenzial, um Kosten zu sparen.“ Die meisten Gemeinden müssten vor der Anschaffung eines neuen Autos ein externes Büro beauftragen, um die Ausschreibung stemmen zu können. Das wäre dann nicht mehr notwendig.
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Die Möglichkeit, ein Auto individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse anzupassen, bestehe weiterhin. „Das ist wichtig.“ Einsparpotenzial sieht Gasteiger auch bei diversen Kleinigkeiten. „Viele Hersteller bieten Gimmicks an, mit denen sie Geld verdienen.“ Manchmal würden im glitzernden Prospekt Bedürfnisse generiert, die man sich sparen könne.