Germeringer Innenstadt: Darum hängt noch Lichterschmuck

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Bis Maria Lichtmess am 2. Februar erleuchtet der Winterschmuck die Germeringer Innenstadt. © Archiv

Vom ersten Adventwochenende bis Maria Lichtmess erhellt neben den Straßenlaternen auch die Winterbeleuchtung die Stadt. Der Klimabeauftragte versichert, dass sie der Germeringer Energiebilanz nicht schadet.

Germering – Wer neu in der Stadt ist und die Untere Bahnhofsstraße in Germering entlangspaziert, dem fallen die golden leuchtenden Kugeln, weißen Bögen und Lichterketten an den Laternenmasten auf. Vier Wochen nach Weihnachten fragt sich vielleicht manch einer, ob das noch sinnvoll ist.

Petra Tech, Leiterin der Standortförderung, hat dazu eine klare Meinung. Ihr Team hat die damals 80 000 Euro teure Beleuchtung 2015 angeschafft. „Die Winterbeleuchtung macht unsere Innenstadt attraktiver“, sagt sie. „Es ist gemütlich und schön.“ Gerade in der dunklen Jahreszeit seien die Lichter in der Stadt ein hoffnungsvolles Zeichen.

Stadtlichter gegen dunkle Jahreszeit

Aus diesem Grund werde die Beleuchtung auch nicht Weihnachts-, sondern Winterbeleuchtung genannt. Der Stadtrat beschloss 2022, dass sie bis Maria Lichtmess am 2. Februar hängen soll. Der Vorschlag, die Beleuchtung bis Heilig Drei König stehenzulassen, hatte sich nicht durchgesetzt. Schade findet das der Grünen-Stadtrat Gerhard Blahusch. „Das wäre ein guter Kompromiss“, sagt er. „Der Fokus sollte auf der Weihnachtszeit liegen.“ Ein Monat weniger sei trotzdem eine kleine Ersparnis.

Immer donnerstags vor dem ersten Adventswochenende befestigen die Bauhofarbeiter die 76 Elemente mit Leuchtkugeln an den Straßenlaternen. Die Beleuchtung führt entlang der Otto-Wagner-Straße, über den Kleinen Stachus und an der Unteren Bahnhofstraße bis zur Einmündung der Ludwig-Thoma-Straße. Auch für die städtischen Christbäume ist der Bauhoftrupp zuständig.

„Die Weihnachtsbeleuchtung haben wir schon wieder abgebaut. Zumindest fast“, sagt Bauhofleiterin Monika Schindler. Von den Christbäumen fehle nur noch der am Kleinen Stachus. Wegen des schlechten Wetters und weil gerade so viel zu tun ist, habe Schindler den Abbau auf den 2. Februar verschoben. Dann würden Bauhofarbeiter die Winterbeleuchtung und den letzten Weihnachtsbaum in einem Zug entfernen. „Bis dahin können sich die Bürger noch daran erfreuen“, sagt Schindler.

Klimabeauftragter Pascal Luginger hat kein Problem mit der Winterbeleuchtung. Der Verbrauch betrage rund 4000 Kilowattstunden – das entspreche dem Jahresverbrauch einer vierköpfigen Familie. Der Verzicht würde kaum ins Gewicht fallen, weil die Straßenlaternen seit 2022 komplett auf LED umgestellt sind und die Winterbeleuchtung an die Laternen gekoppelt ist. Damit würde 90 Prozent weniger Strom verbraucht.

Um das ganze Jahr über an Strom zu sparen, werde nachts zwischen 22 und 5 Uhr das Licht der Straßenlaternen auf 50 Prozent gedimmt. „An einigen Stellen mussten wir die Verdunklung wieder zurücknehmen, weil es den Anwohnern zu finster war“, sagt Luginger.

Für Wärme 80 Prozent Energieverbrauch

Aber der größere Energieverbrauch in Germering liege woanders: Während die Stadt lediglich 20 Prozent für Strom verbraucht, liegen 80 Prozent bei der Wärme. „Wer Energie sparen will, sollte sich einen Pullover anziehen und die Heizung ein paar Grad kühler stellen“. Die Schulen und städtischen Einrichtungen sind teils ans Wärmenetz, teils an Wärmepumpen angeschlossen. Das Rathaus wird mit Gas beheizt. „Bei mir sagen immer alle, dass es saukalt ist“, sagt Luginger und lacht.

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