Sechs Wochen Ausnahmezustand: Mal himmlisch, mal höllisch, mal erotisch

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Hier wird zugepackt: Am Unsinnigen Donnerstag treibt im Obermarkt auch die teuflische Hobergoaß wieder zum Leidwesen der Zuschauer ihr Unwesen. © PETER KORNATZ

Eine Fetzengaudi von Anfang bis Schluss verspricht der Isartaler Fasching. Am kommenden Wochenende beginnt die heiße Phase. Die Maschkera dürfen sich neben der traditionellen Fosnocht auf italienische und erotische Momente freuen. Zum Finale warten Anfang März auf das närrische Volk Himmel und Hölle.

Oberes Isartal – Das Beste kommt zum Schluss. Über diese Floskel ließe sich beim Isartaler Fasching 2025 trefflich streiten. Zweifellos aber stellt das Fosnochtspiel in Mittenwald zum Finale der närrischen Zeit am 2. März sozusagen einen dramaturgischen Höhepunkt dar. Und selbstredend darf bei der Ausgestaltung des Stücks „Himmel und Hölle“ einer nicht fehlen: Matthias Wurmer, den Einheimischen besser bekannt als „Schmitzer-Hias“. Er und seine nicht minder komödiantischen Spezl hatten die Idee dazu bereits vor drei Jahren. Doch wie so oft im Leben machte ihnen eine höhere Macht einen Strich durch die Rechnung – in diesem Fall war es die Pandemie. Statt lautem „Hulijau“ hieß es plötzlich Lockdown. Das vorerst letzte Stück „Die Qual der Wahl“ hatte noch 2020 – passend zum Wahljahr – für Heiterkeit gesorgt.

Faschingsfreunde ohne Verantwortung

Nun meldet sich der Verbund „Faschingsfreunde o.V.“ (ohne Verantwortung) in alter Frische zurück. In „Himmel und Hölle“ soll es diesmal, lose angelehnt an den Klassiker „Brandner Kaspar“, himmlisch und teuflisch zugleich zugehen. Man darf sich auf urkomische Dialoge, schräge Figuren und den einen oder anderen göttlichen (oder höllischen) Einfall freuen. Die Aufführung findet in der Kuranlage Puit statt – einem Ort, der geradezu himmlisch geeignet ist, um die Grenze zwischen oben und unten verschwimmen zu lassen. Uhrzeit und weitere Details zum großen Maschkera-Spektakel am 2. März werden von den Organisatoren noch bekannt gegeben.

Den Startschuss zum sechswöchigen Ausnahmezustand zwischen Simetsberg und Porta Claudia geben am kommenden Samstag die Mittenwalder Junggesellen und die Krüner Bergwacht. Letztere hat sich für ihre „Italo Disco“ sogar Inspiration in Rom geholt (wir berichteten). Nur eine Woche später bittet der SV Krün zum Sportlerball – Motto „Aerobic Nights“. In selbige taucht auch die kultige Lokalmatadoren-Band „Deerisch“ ein. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang: Mit Sänger Thomas „Aldi“ Albrecht steht sogar ein leibhaftiger Bürgermeister-Kandidat auf der Bühne.

Ganz nackert werden wir nicht sein.

Und nicht nur das: Dann räkeln sich so manche im knallengen Sportdress und mit Pulswärmern im Kurhaus. Doch es gibt noch mehr als ein Jane-Fonda-Trainingsrevival à la 1980er: Alle zehn Jahre schauen auch die „Isartaler Dreamboys“ dort vorbei – und ziehen blank. Na ja, fast: „Ganz nackert werden wir nicht sein“, relativiert Thomas Mayer, der mit Matthias Schmidt zu den Hauptorganisatoren zählt. Auch Mayer wird auf der Bühne strippen. Getreu dem Motto: Wer sich auszieht, zieht andere an. Denn schließlich soll mit der Party Geld in die Vereinskasse gespült werden. „Da bleibt immer gut was hängen“, bestätigt Mayer. Was natürlich auch an der gut frequentierten Bar liegt. Im Kurhaus jedenfalls wird‘s kräftig knistern.

Die erotische Note spielt beim traditionellen Isartaler Fasching keine Rolle. Wobei: Nicht wenige behaupten, dass neun Monate nach dem Maschkeratreiben am Unsinnigen Donnerstag das eine oder andere Baby unterm Karwendel das Licht der Welt erblickt. Gerade die Mittenwalder leben die fünfte Jahreszeit – besonders bei den berühmt-berüchtigten Gungln in den einschlägigen Wirtshäusern.

Die närrische Note darf auch im kleinsten Ort nicht fehlen. Glanzlichter sollen in Wallgau zum einen der altbewährte Feuerwehrball mit den Isarwinkler Spitzbuam, zum anderen der Gaudiwurm am Faschingssonntag setzen. Was es mit letzterem auf sich hat, darüber wird noch spekuliert im Dorf. Das Organisationskomitee tagt angeblich noch in dieser Woche. Dem Vernehmen nach geistert das Motto „Wallgautestival“ durch die Straßen. Was auch immer es damit auf sich hat.

Isartaler Faschingskalender: Auf einen Blick

Mittenwald:
Samstag, 25. Januar: „1480ger Boi“ der Junggesellen-Bruderschaft; 20 Uhr (Einlass 19 Uhr), TSV-Halle – Freitag, 31. Januar: Mütterkranzl des Christlichen Frauenvereins; 20 Uhr, „Das Lokal“ – Samstag, 15. Februar: Bobfahrerball – Motto: „Winter-Wiesn – Ozapft is!“; 20 Uhr (Einlass 19 Uhr), Postkeller – Unsinniger Donnerstag, 27. Februar: Zug der Schellenrührer; 12 Uhr, Obermarkt – Faschingssamstag, 1. März: Kinderfaschingsball des TSV Mittenwald; 14.30 Uhr (Einlass 14 Uhr), TSV-Halle – Faschingssamstag, 1. März: Jugendfaschingsball des TSV Mittenwald; 18.30 Uhr, TSV-Halle – Faschingssonntag, 2. März: Fosnochtspiel „Himmel und Hölle“ in der Kuranlage Puit.

Krün:

Samstag, 25. Januar: Bergwachtball „Italo Disco“; 20 Uhr (Einlass 19 Uhr), Kurhaus – Samstag, 1. Februar: Sportlerball des SV Krün, Motto: „Aerobic-Night“ mit den „Isartaler Dreamboys“ und der Partyband Deerisch; 20 Uhr, Kurhaus – Unsinniger Donnerstag, 27. Februar: Maschkeratreiben; 11 Uhr, Dorfplatz – Freitag, 28. Februar: Klaiser Faschingsdreikampf; 19.30 Uhr, Schützenhaus – Faschingssamstag, 1. März: Maschkera-Skirennen; 11.30 Uhr, Barmsee-Lift – Faschingssonntag, 2. März: Kostümball; 19 Uhr, AlpenCaravanpark Tennsee – Rosenmontag, 3. März: Kinderfaschingsball; 14.30 Uhr, Kurhaus – Rosenmontag, 3. März: Jugendfosnochtsball; 18 Uhr, Kurhaus.

Wallgau:

Samstag, 15. Februar: Feuerwehrball; 20 Uhr (Einlass 19 Uhr), Haus des Gastes – Unsinniger Donnerstag, 27. Februar: Schellenrührerzug und Maschkeratreiben; 12 Uhr, Ortszentrum – Faschingssonntag, 2. März: Faschingszug „Wallgautestival“; Warm Up 12 Uhr, Start 13 Uhr.

Faschingsgungln
in Mittenwald:

Montag, 10. Februar: Alpenrose, TSV-Halle; jeweils ab 19 Uhr – Dienstag, 11. Februar: Stern, Alpenrose, Gries, Platzl; jeweils ab 19 Uhr – Donnerstag, 13. Februar: Stern, Alpenrose, Gries, Platzl, Römerschanz und Gunglstube; jeweils ab 19 Uhr – Montag, 17. Februar: Alpenrose, Postkeller, Gries, Platzl; jeweils ab 19 Uhr – Dienstag, 18. Februar: Stern, Alpenrose, Postkeller, Gries, Platzl; jeweils ab 19 Uhr – Donnerstag, 20. Februar: Stern, Alpenrose, Postkeller, Gries, Platzl, Römerschanz und Gunglstube; jeweils ab 19 Uhr – Montag, 24. Februar: Alpenrose, Postkeller, Gries, Platzl; jeweils ab 19 Uhr – Dienstag, 25. Februar: Alpenrose, Postkeller, Gries, Platzl; jeweils ab 19 Uhr – Rosenmontag, 3. März: Platzl, Postkeller; jeweils ab 19 Uhr.

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