Russland zieht Schiffe aus dem Mittelmeer ab – Kurs auf die Ostsee

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In der Nord- und Ostsee werden russische Schiffe aus dem Mittelmeer nach Russland eskortiert. Nato-Staaten beobachten und begleiten die Überführung.

Kiel – Wladimir Putins Anspruch auf Teile der Ostsee steht zur Debatte. Erst kürzlich wurde ein Dekret veröffentlicht, dass Russlands Forderungen auf Teile der Ostsee, die zu Finnland und Litauen gehören, deutlich machte. Wenig später wurde das Dekret wieder zurückgenommen. Noch hat Russland die Möglichkeit, die Seewege der Nord- und Ostsee legal zu nutzen. Am Samstag und Sonntag (25. und 26. Mai) eskortierte die Marine zahlreicher Nato-Staaten russische Schiffe in ihren Heimathafen.

Russische Schiffe in der Ostsee – Nato-Staaten eskortieren

Fünf russische Kriegsschiffe sowie ein Militärfrachter aus russischen Stützpunkten im Mittelmeer wurden laut einem Bericht der Kieler Nachrichten von mehreren Staaten bei ihrer Fahrt auf Nord- und Ostsee begleitet. Unter den russischen Schiffen befand sich auch die zur Schwarzmeerflotte gehörende Raketenkorvette „Orekhovo-Zuyevo“. Im Januar 2021 soll das mit Alibi-Marschflugkörpern ausgestattete Schiff vom Schwarzen Meer ins Mittelmeer verlegt worden sein. Drei Jahre war das Schiff im syrischen Hafen Tartus stationiert und muss nun zur Werftüberholung in den Norden.

Die „Orekhovo-Zuyevo“ wurde im Verband mit den Landungsschiffen „Ivan Gren“ und „Aleksandr Ortakovskiy“, dem Aufklärungsschiff „Kildin“, dem Marinetanker „Kama“ sowie dem Schwergutfrachter „Sparta IV“ verlegt, wie die Kieler Nachrichten weiter schrieben. Für den Frachter „Sparta IV“ sei es bereits die zweite Fahrt mit Militärgütern aus Syrien in die russische Exklave Kaliningrad. Die niederländische Marine informierte auf dem Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter), dass das Patrouillenschiff „Holland“ und das englische Patrouillenschiff „HMS Tyne“ die Eskorte in der Nordsee führte.

Russland durchquert Nord- und Ostsee: „Wachsamkeit unterstreichen“

Zudem unterstützten Flugzeuge der niederländischen Küstenwache sowie ein NH-90 Seekampfhubschrauber die Operation in der Nordsee, wie die niederländische Marine weiter informierte. Davor eskortierte das belgische Patrouillenschiff „BNS Castor“ die russischen Schiffe in die niederländische „Ausschließliche Wirtschaftszone“ (AWZ). In diesen Zonen gilt ein international vereinbartes Recht auf freie Durchfahrt. Russische Einheiten würden diese häufiger durchqueren, wie es auf X weiter hieß. „Um die Wachsamkeit zu unterstreichen, eskortiert die Marine solche Flotten“, fügte die niederländische Marine hinzu.

Russland zieht Schiffe aus dem Mittelmeer ab – Spannungen in der Ostsee

Als Grund für den Abzug aus Syrien nennen die Kieler Nachrichten den Mangel der Werftkapazitäten der russischen Marine vor Ort. Im Mittelmeer gäbe es für die Einheiten keine Docks. Die Route durch die deutschen Hoheitsgewässer wurden durch die Bundespolizei mit den Schiffen „Bayreuth“ und „Neustadt“ überwacht.

Zuvor kam es in der Ostsee zu weiteren Spannungen zwischen Russland und den Nato-Staaten. Estland beschuldigt den russischen Grenzschutz, mehrere im Grenzfluss Narva schwimmende Bojen zur Markierung von Schifffahrtsrouten entfernt zu haben, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete. Russische Beamte sollen in der Nacht zum Donnerstag (23. Mai) 24 von 50 Bojen aus dem Wasser genommen haben. Sie seien zehn Tage vor dem Verschwinden platziert worden sein, um das Fahrwasser zu markieren, Navigationsfehler und unbeabsichtigte Grenzübertritte etwa von Fischern vorzubeugen. (vk)

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