Deutschlands neuer Liebling: DFB hatte Jamie Leweling schon fast verloren
Jamie Leweling trifft bei seinem Deutschland-Debüt zum entscheidenden 1:0 gegen die Niederlande. Dabei hatte der DFB das Juwel schon fast verloren.
München – Mehr Traum-Einstand geht nicht: Jamie Leweling führte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der Nations League zu einem 1:0-Sieg über die Niederlande. Der gebürtige Nürnberger wurde zum ersten Mal überhaupt für das A-Team nominiert, rückte für den verletzten Jamal Musiala nach. Dass er dann am 14. Oktober gegen die Niederlande randurfte, lag auch am kurzfristigen Ausfall von Teamkollege Deniz Undav.
Jamie Leweling glänzt bei Deutschland-Debüt
Leweling zahlte das Vertrauen, das Bundestrainer Julian Nagelsmann in ihn setzte, bei seinem ersten DFB-Einsatz schon nach zwei Minuten zurück. Sein 1:0 zählte wegen einer vorherigen Abseitsposition von Serge Gnabry aber nicht. Der Stuttgarter Offensivmann jubelte dann eben erst in der zweiten Halbzeit, als er nach einer Ecke die Kugel ins Kreuzeck donnerte (64.). Es sollte beim 1:0 für Deutschland bleiben.
Dass Leweling nun den Adler auf der Brust trägt, war aber nicht immer selbstverständlich. Denn: Der Franke hätte auch für Ghana auflaufen können.

Der Sohn eines ghanaischen Vaters und einer deutschen Mutter war hin- und hergerissen. „Ein schweres Thema“, sei das für ihn gewesen, wie er in der Vergangenheit bereits betonte. Die Entscheidung fiel nicht leicht, besonders, weil er bereits 2020 von Ghana für die Afrika-Cup-Qualifikation nominiert worden war. Aus Sicht des DFB war der Kampf also schon beinahe verloren.
„Er ist ein junger Mann, dessen Name in aller Munde ist und der das Interesse vieler Top-Teams geweckt hat“, schwärmte Nationaltrainer Charles Akonnor damals und nannte Leweling eine „Hoffnung für die Zukunft“. Diese Hoffnung spielt nun aber für Deutschland – weil Leweling der Heimat seines Vaters 2020 höflich absagte.
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Hansi Flick spielte entscheidende Rolle bei Jamie Leweling
Zwei Jahre später zeigte der DFB dem Juwel dann eine Perspektive auf – maßgeblich daran beteiligt war der damalige Bundestrainer Hansi Flick. Leweling, damals bei Union Berlin unter Vertrag, durfte fortan in der U21 ran. Leweling bezeichnete es als „Riesenehre“, für den DFB-Nachwuchs zu spielen. Diese Bindung wurde weiter gefestigt – und mündete nun in der ersten Nominierung für die A-Nationalmannschaft.
Lewelings sportliche Entwicklung ist bemerkenswert. In der Bundesliga hat er sich als fester Bestandteil des VfB Stuttgart etabliert und beeindruckt mit seiner Schnelligkeit und Torgefährlichkeit. VfB-Trainer Sebastian Hoeneß lobt Lewelings Fähigkeiten und hebt auch seine defensive Disziplin und Körperlichkeit hervor – Eigenschaften, die ihn sowohl für den Verein als auch für die Nationalmannschaft wertvoll machen. (akl)