Gänsehaut-Abschied für DFB-Legenden: Aber Toni Kroos lässt Fans fassungslos zurück
Der DFB hat Manuel Neuer, Thomas Müller, Ilkay Gündogan und Toni Kroos offiziell verabschiedet. Letzterer glänzte aber durch Abwesenheit.
München – Sie haben den DFB über Jahre, ja sogar Jahrzehnte geprägt. Jetzt wurden mit Manuel Neuer, Thomas Müller, Toni Kroos und Ilkay Gündogan gleich vier Legenden der deutschen Fußball-Nationalmannschaft verabschiedet.
Müller, Neuer, Gündogan und Kroos: DFB verabschiedet vier Legenden
Dabei wurde es schon vor dem Anpfiff des Nations-League-Spiels gegen die Niederlande in der Münchner Allianz Arena laut. Die Fans hatten eine erstklassige Choreografie vorbereitet, in der Südkurve waren die Köpfe der vier Spieler in Großformat zu sehen. Darunter stand in großen Lettern auf einem Banner: „Danke für alles Jungs“. Auf den Videoleinwänden wurden Szenen aus ihrer so erfolgreichen DFB-Zeit abgespielt – wahre Gänsehaut-Momente an diesem Montagabend im Münchner Norden!
Das Weltmeister-Trio Neuer (38), Müller (35) und Kroos (34) sowie Ex-Kapitän Gündogan (33) war nach der Heim-EM im Sommer aus der Nationalmannschaft zurückgetreten – nach zusammen 451 Länderspielen. Vorgenommen wurde die Ehrung von DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Sportdirektor Rudi Völler.
Toni Kroos fehlt bei seinem eigenen DFB-Abschied
Seltsam war auf dem Rasen in der Allianz Arena nur, dass eine der Hauptpersonen fehlte: Toni Kroos. Der DFB hatte das bereits vorab kommuniziert, in einer Mitteilung hieß es: „Auch Kroos wäre gerne persönlich in München dabei, steht aber am Montag im Rahmen des Trainings in seiner Nachwuchsakademie selbst mit Kindern auf dem Fußballplatz.“
Bundestrainer Julian Nagelsmann nannte das vor der Partie gegen die Elftal „schade, aber das ändert an seinem Status als einer der größten deutschen Spieler nichts“. Kroos sei „Gott sei Dank“ für das EM-Heimturnier noch einmal in die Nationalmannschaft zurückgekommen.
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Die Fans sahen es anders, etliche machten ihrem Unmut am Abend in den sozialen Netzwerken Luft. Ein Anhänger schrieb beispielsweise: „Dass Toni Kroos heute nicht vorbeischaut, ist schon etwas bodenlos.“ Ein anderer meinte: „Ein sehr fader Beigeschmack, dass bei der Verabschiedung Toni Kroos nicht in München ist. Sehr sehr schade oder wie sagt man auch: Kein Bock.“
Die Liste der Kommentare, die in diese Richtung gehen, ist lang. Im Live-Kommentar des ZDF sagte Kommentator Oliver Schmidt außerdem, dass die Absage von Kroos beim DFB nicht überall gut angekommen sei.
DFB verabschiedet auch langjährige Mitarbeiter
Für den DFB war es generell ein Abend der Danksagungen: Während des Aufwärmens der deutschen und holländischen Spieler wurden bereits fünf langjährige Mitglieder des Betreuerstabes vom DFB offiziell verabschiedet. Darunter Teampsychologe Hans-Dieter Hermann und Physiotherapeut Wolfgang Bunz, der bei den Länderspielen oftmals mit dem Mannschaftsarzt zu verletzten Spielern zur Behandlung auf den Rasen eilte.
Thomas Müller sinnierte vor seiner offiziellen Ehrung im Live-TV in typischer Müller-Manier über seine DFB-Karriere – samt Seitenhieben gegen seine Weltmeister-Kollegen Kramer und Mertesacker. (akl/dpa)