Spezialtinte und Propaganda – wie Putin die Russland-Wahl manipuliert

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Mit Spezialtinte und Propaganda sichert sich Putin den Wahlsieg. Es könnte die manipulierteste Wahl in Russland seit 35 Jahren sein.

Moskau – Die Präsidentschaftswahlen in Russland haben heute begonnen und werden bis zum 17. März andauern. Allerdings kann man die von Wladimir Putin inszenierte „Show“ kaum als demokratische Wahl bezeichnen. Schon im Vorfeld gab es weit verbreitete Gerüchte über Wahlmanipulationen und ohne eine ernsthafte Opposition scheint Putins Sieg bereits jetzt festzustehen. Nun liefern Videoaufnahmen möglicherweise konkrete Beweise.

Expertin sieht die Wahlen eindeutig: Politik findet in Russland und unter Putin nicht mehr statt

Sabine Fischer, eine Expertin für Russland, erläuterte in einem Interview mit der Tagesschau, wie die Wahlen in Russland ablaufen. Eine bemerkenswerte Tatsache: Putin hat kein Wahlprogramm. Putin selbst ist das Programm, so Fischer. „Es geht um die Bestätigung seiner Herrschaft, die jetzt mittlerweile 24 Jahre dauert. Politik findet in Russland nicht mehr statt. Jegliche politische Debatte ist in Russland durch die Herrschaft Putins systematisch eliminiert worden.“

Eine Seniorin beim Abgeben ihrer Stimme für die russischen Präsidentschaftswahlen 15. März 2024.
Eine Seniorin beim Abgeben ihrer Stimme für die russischen Präsidentschaftswahlen. © ANATOLY MALTSEV

Die aktuellen Wahlen verdeutlichen, wie stark das politische System Russlands auf Putin ausgerichtet ist. In vielen Wahllokalen sollen Stifte mit spezieller Tinte verwendet werden. Die Tinte verschwindet vollständig vom Wahlzettel, wenn sie erhitzt wird. Ein Video, das der unabhängigen russischen Nachrichtenseite Sirena zugespielt wurde, zeigt, wie diese spezielle Tinte bei Erhitzung auf dem Papier unsichtbar wird.

Spezialstifte zur Manipulation der Wahlen: Die Tinte wird unsichtbar

Die Videoaufnahmen stammen vermutlich aus Kursk und Rostow am Don. Darüber hinaus sieht man, wie die „Spezialstifte“ verteilt wurden. Sie befanden sich in versiegelten Boxen, die mit dem Emblem der Zentralen Wahlkommission Russlands versehen waren. Obwohl leere Wahlzettel ungültig sind, könnte die Wahlkommission somit die ursprüngliche Wahl revidieren, in dem sie die Tinte erhitzen. Und dann den bevorzugten Kandidaten – nämlich Putin – eintragen, wie die Kyiv Post berichtet.

Die „manipulierteste Wahl“ seit 35 Jahren – Putin ist sich seines Sieges sicher

Fischer glaubt weiterhin, dass Putin voraussichtlich 80 Prozent der Stimmen erhalten wird. Laut russischen Soziologen ist die aktuelle Gesellschaftsstruktur etwa 25-50-25. Das bedeutet, 25 Prozent sind überzeugte Unterstützer des Kriegs und Putins. 50 Prozent unterstützen Putin aufgrund der aktuellen Manipulation und Propaganda, hätten sich in einem neutralen politischen Umfeld allerdings vom Präsidenten abgewandt. Die letzten 25 Prozent sind gegen Putin und den Krieg, von denen jedoch nur sehr wenige bereit sind, ihre Haltung offen zu zeigen.

Schließlich ist die aktuelle „Show“ wahrscheinlich die „manipulierteste Wahl, die im postsowjetischen Russland stattgefunden hat“, so die Expertin. Auch die Tatsache, dass die Wahl über drei Tage stattfindet, öffnet „Tür und Tor für jede Menge Manipulationen“. Und ohne unabhängige Wahlbeobachtung steht fest: Von legitimen Wahlen kann hier keine Rede sein. (SiSchr)

Unser Mitarbeiter Simon Schröder hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.

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