Medwedew poltert gegen Biden und nutzt Trump-Slogan: „Make Russia Great Again“
Putin-Scherge zieht absurden Geschichtsvergleich – und geht mit „Rollstuhl“-Spruch auf Biden los
Medwedew mit absurdem Geschichtsvergleich: Ukraine-Krieg wie der amerikanische Bürgerkrieg. Russland kämpfe gegen die „Nazi“-Regierung in Kiew.
Moskau – Dmitri Medwedew, ein enger Vertrauter von Wladimir Putin, nutzt den in den USA gefeierten „Independence Day“ am 4. Juli, um gegen die amerikanische Regierung zu wettern. Er veröffentlichte auf Telegram ein ausführliches Statement, in dem er den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit dem amerikanischen Bürgerkrieg und dem Kampf gegen die Sklaverei gleichsetzt.
Medwedew behauptet, dass der amerikanische Bürgerkrieg für den durchschnittlichen Bürger außerhalb der USA ein bedeutsameres Ereignis darstellt als der Unabhängigkeitskrieg der Amerikaner gegen das imperialistische Großbritannien. Er weist auf die „deutlich sichtbaren“ düsteren Parallelen zur Gegenwart hin und empfiehlt den neuen Film von Alex Garland, „Civil War“, zu sehen.
Medwedew legitimiert Ukraine-Krieg: Kampf gegen das „Nazi“-Regime in Kiew
Medwedew zieht dann eine bizarre Parallele zwischen dem amerikanischen Bürgerkrieg des 19. Jahrhunderts und dem Krieg in der Ukraine. Er behauptet, dass Europa, insbesondere Frankreich und England, sowohl damals den Sieg der Sklavenhalter gewünscht hätten als auch heute die „nationalsozialistische“ Ukraine unterstützen würden. Die Behauptung, dass die Ukraine von Rechtsradikalen dominiert wird, ist ein gängiges Propagandamittel der Moskauer Regierung und wurde mehrfach widerlegt. Wie unter anderem der SWR berichtet, entspricht das russische Nazi-Narrativ in keiner Weise der Realität der ukrainischen Gesellschaft.

Medwedew kritisiert US-Präsident Joe Biden scharf: „Sie fordern, dass ein alter Mann, der mit halboffenem Mund kaum auf den Beinen stehen kann, der neue Roosevelt wird, und deuten damit an, dass der künftige US-Präsident aus gesundheitlichen Gründen höchstwahrscheinlich im Rollstuhl regieren wird.“ Medwedew bezieht sich ständig auf historische Ereignisse und versucht, sie für Putins Zwecke umzudeuten.
Neben Roosevelt, dem Unabhängigkeitskrieg und dem amerikanischen Bürgerkrieg bringt Medwedew in seiner Erzählung auch Lincoln, Churchill und Anspielungen auf den Zweiten Weltkrieg unter. Eine verwirrende Mischung aus historischen Bezügen.
Am Ende seiner Ausführungen sendet Medwedew eine deutliche Botschaft: Bei der nächsten US-Wahl scheint er auf Donald Trump zu setzen. Er modifiziert Trumps Wahlkampfslogan von 2016 und formuliert: „Make Russia Great Again“. Offenbar ist der ehemalige Präsident auch im Ausland beliebt.
Putins Propaganda im Ukraine-Krieg: Russland kontrolliert die Informationen und unterdrückt Presse
Seit der Invasion der Ukraine wird Putins Nazi-Narrativ in den Staatsmedien immer wieder aufgegriffen. Auf dem russischen Fernsehsender Pervyj kanal und in den russischen Nachrichtenagenturen Ria Novosti und Tass wird die Geschichte von einer angeblich rechtsradikalen Nazi-Regierung in Kiew verbreitet. So versucht der russische Autokrat, seine Bevölkerung von dem legitimen Überfall auf das Nachbarland zu überzeugen, wie auch das italienische „Institute for International Political Studies“ feststellt.
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Im Kampf gegen Putin sollte man nicht nur die Ukraine mit militärischer Hilfe unterstützen, sondern auch nach Möglichkeiten suchen, dass sich der russische Bürger frei informieren kann. „Die russischen Staatsmedien haben eine ‚Informationsfestung‘ um Putins Machtsystem errichtet. Und ihre Bedeutung für die Widerstandsfähigkeit und das Überleben des Regimes sollte nicht unterschätzt werden.“ Die Pressefreiheit in Russland ist generell stark eingeschränkt. Auf der Rangliste der Pressefreiheit der „Reporter ohne Grenzen“ belegt Russland lediglich Platz 162 von 180. (sischr)