"Nicht unsterblich": In Doku spricht Laura Dahlmeier über gefährlichen Vorfall
Update 30. Juli 14:30 Uhr: Die ehemalige deutsche Biathletin Laura Dahlmeier ist beim Bergsteigen im pakistanischen Karakorum-Gebirge tödlich verunglückt. Das teilte ihr Management der Deutschen Presse-Agentur mit. Die 31-Jährige war am Montag am Laila Peak auf rund 5.700 Metern Höhe von einem Steinschlag getroffen worden. Mehr dazu im News-Ticker.
Zwei olympische Goldmedaillen und insgesamt sieben Weltmeistertitel – Laura Dahlmeier zählt zu den erfolgreichsten Biathletinnen ihrer Generation. Umso überraschender war ihr Entschluss, im Mai 2019 im Alter von nur 25 Jahren ihre aktive Karriere zu beenden.
Nach dem Rücktritt wurde das Extrembergsteigen ihre Leidenschaft. Dabei war sich Dahlmeier, die am Montag (28. Juli) bei einem Bergunfall schwer verunglückte, der Risiken ihres Sports stets bewusst.
Laura Dahlmeier: "Am wichtigsten ist das Quäntchen Glück"
Nach fast zwei Jahrzehnten im Biathlon-Sport erreichte Laura Dahlmeier bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang den Höhepunkt ihrer Karriere. Im Sprint über 7,5 Kilometer gewann sie ihre erste Goldmedaille, zwei Tage später folgte der nächste Triumph im Verfolgungsrennen. Doch nur ein Jahr später – am 17. Mai 2019 – zog sie überraschend einen Schlussstrich. Nach mehreren Verletzungen erklärte die damals 25-Jährige ihren Rücktritt vom Leistungssport.
Talent liegt in der Familie: Auch Laura Dahlmeiers Mutter war erfolgreiche Profisportlerin.
Ihre neue Berufung fand sie in den Bergen: 2019 bestieg sie den Damawand, den höchsten Berg Irans, ein Jahr später folgte der Mont Blanc. Über ihren Lebenswandel sagte sie im Dezember 2023 in einem "Gala"-Interview: "Am wichtigsten für diesen aktiven Lebensstil ist ein gesunder Körper und Geist sowie das nötige Quäntchen Glück, damit ich immer wieder heil nach Hause komme."

Dahlmeier spricht in ZDF-Doku über gefährlichen Sturz
Wie zerbrechlich das besagte "Quäntchen Glück" sein kann, erlebte Laura Dahlmeier bereits selbst – bei einem schweren Zwischenfall in den Bergen. In der ZDF-Dokumentation "Laura Dahlmeier und der Rausch der Höhe – Ihr Leben nach der Biathlon-Karriere" (2024) schildert ihr Vater Andreas, der sie als Kind zum Bergsteigen brachte, einen besonders dramatischen Moment:
"Die Gefahr ist immer und überall da. Wir haben mal zusammen die Wetterkante gemacht, da ist leider ein Griff ausgebrochen und dann ist sie mir vor die Füße gefallen", erinnert sich Andreas Dahlmeier. Der Vorfall habe ihn noch lange beschäftigt – und auch seine Tochter nicht unberührt gelassen. "Mittlerweile bin ich sensibler, was brüchiges Gestein anbelangt", sagte die Olympiasiegerin in der Doku. Der Vorfall habe ihr gezeigt: "Man ist nicht unsterblich."
Ex-Biathletin erlebte weitere Bergdramen
Es war nicht der einzige Schockmoment im Leben der Sportlerin: Vor drei Jahren verlor Dahlmanns Ex-Freund bei einem tragischen Bergunglück sein Leben. Doch schon zuvor hatte die ehemalige Biathletin selbst eine lebensverändernde Erfahrung in den Bergen gemacht.
Wie sie dem Magazin "BUNTE" im Jahr 2018 berichtete, stürzte sie kurz nach den Olympischen Winterspielen 2014 beim Klettern im Zugspitzmassiv schwer. Die Folge: ein Bänderriss im Sprunggelenk, ein Knöchelbruch und mehrere Prellungen. Damals wurde ihr die Ernsthaftigkeit ihres Hobbys erstmals richtig bewusst. "Wenn ich beim Bergsteigen etwas falsch mache, könnte ich tot sein. Wenn ich beim Biathlon einen Fehler mache, lande ich auf Platz 25", resümierte sie.
Nun ist die ehemalige Biathletin bei einer Expedition im abgelegenen Karakorum-Gebirge in Pakistan erneut abgestürzt und tödlich verunglückt. Letzte bekannte Aufnahmen zeigen Laura Dahlmeier kurz vor Beginn der Expedition.