Lawinen an Timmelsjoch & Stilfser Joch: Schneemassen verhindern Öffnung der Alpenpässe
Lawinen an Timmelsjoch & Stilfser Joch: Schneemassen verhindern Öffnung der Alpenpässe
Seit Wochen warten Verantwortliche und Touristen darauf, dass die Pässe in Italien und Österreich öffnen können. Doch der Winter lässt einfach nicht locker.
Meran/Innsbruck – Schon seit 23. April sind am Timmesljoch die Schneeräummaschinen im Einsatz, um den höchsten Straßenübergang zwischen Österreich und Italien freiräumen zu können. Doch während der höchste Pass Österreichs, die Großglockner Hochalpenstraße, schon am 27. April ihre Schranken öffnen konnte, wurde daraus am Timmelsjoch bislang nichts.
Lawinenkommission lehnte die Öffnung des Timmelsjochs bislang ab
Grund sind die Schneefälle, die immer wieder in den Gipfellagen der Ötztaler Alpen fallen, die das 2474 Meter hohe Timmelsjoch überquert. Es verbindet das Ötztal in Tirol (Österreich) mit dem Passeiertal (Italien). Am Montag (10. Juni) veröffentlichten die Betreiber der Straße in den sozialen Netzwerken ein Video, das zeigt, wie eine Lawine in der Nähe der Straße ins Tal donnert. Dazu schrieben sie: „Die Lawinen sind der Grund, warum wir die Straße noch nicht öffnen können. Keine Sorge, im Video seht ihr nur eine kleine. Sicherheit geht vor!“ Dass die Lage brenzlig ist, zeigte eine Lawine, die Mitte Mai die geräumte Straße wieder verschüttete.
Wann der Pass wieder geöffnet werden kann, steht noch in den Sternen. Bereits vor einer Woche mussten die Verantwortlichen den Fans der Timmelsjoch Hochalpenstraße mitteilen: „Die diesjährige Schneeräumung war besonders beeindruckend, da es ein sehr schneereicher Winter war und das Wetter oft schlecht war, wodurch der Schnee einfach nicht weichen wollte“. Auf der Homepage hatten die Verantwortlichen vor kurzem verkündet: „Nach eingehender Prüfung sind die Experten zum Schluss gekommen, dass eine Öffnung der Timmelsjoch Hochalpenstraße frühestens nächste Woche am 12. oder 13. Juni 2024 möglich ist.“
Die Lawinengefahr sei nach wie vor zu groß. „Oberhalb von 2400 Meter liegen noch erhebliche Schneemengen, die schmelzen oder als Lawinen abgehen müssen. Dazu bräuchte es aber noch einige schöne Tage mit direkter Sonneneinstrahlung.“ Doch auch dieser Termin war nicht zu halten. Am Montag (10. Juni) wurde ein neuer Termin bekannt gegeben, an dem die Straße eröffnet werden soll: der kommende Freitag (14. Juni). Die Entscheidung soll am Mittwochnachmittag bekannt gegeben werden. Bis dahin ist allerdings Frost und Schneefall gemeldet, erst am Freitag soll es wärmer werden.

Urlauber werden ungeduldig - doch auch Stilfser Joch müssen sie sich gedulden
Bei Facebook kann man lesen, dass die Urlauber ungeduldig werden: „Ich habe Südtirol gebucht vom 18. 6 bis 23.6 , bis dort hin ist hoffentlich alles befahrbar!“, schreibt ein User. Eine Nutzerin antwortet: „Bitte lasst euch nicht hetzen. Manche Urlauber unterschätzen die Gefahr. Lawinen sind unberechenbar. Und ihr seid wichtiger als Urlaubstage. Viel Glück weiterhin.“
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Ähnliche Probleme plagen die Macher am Stilfser Joch, das das Südtiroler Vinschgau mit der lombardischen Provinz Sondrio verbindet. Auf der Westseite ist die Straße bis zur 2758 Meter hohen Passhöhe geräumt und befahrbar. Doch auf der Südtiroler Ostseite ist Italiens höchste Passstraße ebenfalls wegen Lawinengefahr noch gesperrt. Am 21. Mai sollte das große Etappenradrennen des Giro D‘Italia wie schon so oft zuvor über das Stilfser Joch führen, doch die Route musste wegen der Lawinengefahr verlegt werden.

Am Großglockner gab es Ärger, weil dort Urlaubern, die die wegen Baustellen staugeplagte Tauernautobahn umgehen wollen, Rabatte angeboten wuden.