Ickinger Großprojekte prägen Bürgerversammlung im Dorfener Vereinsheim
Viel Zeit nahm sich Bürgermeisterin Verena Reithmann, um die rund 90 Besucher im Vereineheim über anstehende Vorhaben der Gemeinde aufzuklären.
Icking – Zudem prangerte Landrat Josef Niedermaier die schwierige Umsetzbarkeit von Radwegprojekten an. Niedermaier lobte die Ickinger zunächst für ihre Kooperationsbereitschaft bei der Aufnahme von Flüchtlingen.
Bürgerversammlung: In Icking müsse Landrat Josef Niedermaier keinen Mediator spielen
Im Gegensatz zu anderen Gemeinden im Landkreis müsse er hier nicht den „Mediator spielen“. In enger Abstimmung mit dem Landratsamt laufen auch die Vorbereitungen für den Bau der neuen Zweifachturnhalle an der Grundschule.
Gute Nachrichten gab’s für die von Verspätungen und Zugausfällen geplagten S-Bahn-Pendler. So habe Niedermaier erfahren, dass die weit voneinander entfernten Außenäste der S7 – Wolfratshausen und Kreuzstraße – bald getrennt werden. Dadurch würde die Bahn nur noch in die Münchner Innenstadt fahren und das Verzögerungsrisiko minimiert werden.
Der sofortige zweispurige Ausbau der zum Teil eingleisigen Strecke lasse sich aber ebenso schwer realisieren wie der Bau eines Radwegs zur Nachbargemeinde Schäftlarn. „Die persönlichen Interessen der Grundstückseigentümer haben leider schon manches Projekt verhindert“, bedauerte der Landrat.
Bürgerversammlung: Bürgermeisterin Reithmann fände teilweise Enteignung rechtlich vertretbar
Bürgermeisterin Verena Reithmann hält im Sinne des Allgemeinwohls sogar teilweise Enteignungen für rechtlich vertretbar. „Das wäre spaßbefreit und gäbe böses Blut“, prognostizierte Niedermaier. In der Tat erntete die Rathauschefin für ihren Vorstoß in Dorfen nicht nur Applaus. So gaben einige Bürger zu bedenken, dass viele Rennradfahrer ohnehin lieber die Straße statt Radwege nutzen würden.
Unkommentiert blieben dagegen Reithmanns Ausführungen zur kommunalen Wärmeplanung, die durch eine erst kürzliche erhaltene Förderzusage des Bundes wesentlich erleichtert wird. Einer umfangreichen Bestands- und Potentialanalyse zur Nutzung erneuerbarer Energien in den Ortsteilen stehe somit nichts mehr im Wege.
Bürgerversammlung: Infos zu den erneuerbaren Energien
Dank Solarthermie, Abwärme, Biomasse, oberflächennaher Geothermie und Flusswasser ließen sich nach Reithmanns Einschätzung eine jährliche Mindesterzeugerkapazität von 2.354 Kilowatt (kW) und eine Energieeinspeisung von 5.100 Megawattstunden (MWh) pro Jahr erzielen.
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Darüber hinaus will die Gemeinde weitere Großprojekte anpacken. So soll der Neubau oder die Sanierung des renovierungsbedürftigen Feuerwehrhauses in Dorfen spätestens 2027 vollzogen sein. Etwas früher sei mit der Ausweisung eines neuen Gewerbegebiets am Dorfener Maisfeld neben der B11 zu rechnen.
Ideen für die Neubebauung des Gemeindegrundstück an der Attenhauser Straße gesucht
Zur Neubebauung eines Gemeindegrundstücks an der Attenhauser Straße warb die Bürgermeisterin für eine Ideensammlung der Bürger. Möglich wäre hier die Errichtung eines Spielplatzes.
Überschaubar blieb die Zahl der Wortmeldungen am Ende der Bürgerversammlung. So wünschte sich Ludwig Mock eine Beseitigung der Schlaglöcher an der Meilenberger Straße. Reithmann konnte seinen Ärger über diese „Stimmungskiller“ nachvollziehen und versprach eine baldige Sanierung. Helmut Jäger fühlte sich wie „ein Volltrottel“, weil er die von der Gemeinde für Hauseigentümer angeregte Dichtheitsprüfung für Grundstücksentwässerungsanlagen gezahlt habe und sich andere aus ihrer Verantwortung gestohlen haben.
Laut Reithmann haben etwa 22 Prozent der Gemeindebürger noch nicht auf diese Aufforderung reagiert. Aufgrund der derzeit überlasteten Handwerkerfirmen kam es hier zu Verzögerungen. Dennoch werde jeder Eigentümer in die Pflicht genommen.
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