Mutmaßlicher Schleuser am Lenggrieser Bahnhof festgenommen

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Vier türkische Migranten sollten offenbar am Bahnhof in Lenggries abgesetzt werden. Die Bundespolizei ermittelt gegen den griechischen Fahrzeugführer wegen Einschleusens von Ausländern. Wagen rast über die Bundesstraßen Fahrer muss mit Strafverfahren rechnen © Bundespolizei Rosenheim

Ein voll besetzter Kleinwagen, der rasant unterwegs war, fiel der österreichischen Polizei auf. Sie nahm die Verfolgung auf. Am Lenggrieser Bahnhof wurde der mutmaßliche Schleuser schließlich verhaftet.

Lenggries – Die Bundespolizei in Rosenheim beschuldigt einen Griechen, mehrere türkische Migranten von Italien nach Deutschland geschleust zu haben. Der Pkw-Fahrer war in der Nacht zum Dienstag in Lenggries festgenommen worden. Dort sollten die Geschleusten laut Polizei offenbar abgesetzt werden.

Mit 130 km/h auf den Landstraßen unterwegs

Das mutmaßliche Schleuserfahrzeug mit deutschen Kennzeichen sei bereits der österreichischen Polizei aufgefallen, heißt es im Pressebericht: „Der mit insgesamt fünf Insassen voll besetzte Kleinwagen fuhr mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit.“ Als das Auto in Richtung Achenpass auf deutsches Hoheitsgebiet zusteuerte, verständigten die österreichischen Beamten die Polizei in Deutschland und verfolgten es weiterhin auf der B307 und der B13.

Auch hier war der Wagen deutlich zu schnell unterwegs. In Abschnitten, in denen eine Höchstgeschwindigkeit von 70 Kilometern in der Stunde gilt, fuhr der Kleinwagen bis zu 130 km/h. Das Ziel des mutmaßlichen Schleusers war der Lenggrieser Bahnhof. Dort stoppte der Pkw. „Offenkundig beabsichtigte der Fahrzeugführer seine vier Begleiter dort abzusetzen“, so die Polizei.

Streifen aus Bad Tölz, Weilheim und Murnau nehmen Fahrer und Passagiere in Gewahrsam

Die zwischenzeitlich hinzugezogenen Streifen der Polizeidienststellen aus Bad Tölz, Weilheim und Murnau nahmen die vier Mitfahrer, die keine Papiere mitführten, in Gewahrsam. Eigenen Angaben zufolge handelt es sich bei der Frau und den drei Männern um Türken im Alter zwischen 24 und 32 Jahren.

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Deren Fahrer wurde wegen Schleusungsverdachts festgenommen. Der 28-Jährige und seine vier Begleiter wurden getrennt voneinander für weitergehende Nachforschungen zur zuständigen Bundespolizeiinspektion nach Rosenheim gebracht. Dort gehen die Ermittler ersten Erkenntnissen zufolge von einer geplanten Schleusung aus, die etappenweise durchgeführt worden sein dürfte.

Geschleuste mussten mehrere tausend Euro pro Person bezahlen

„Die Geschleusten erklärten, dass sie für diese Tour über Italien mehrere tausend Euro pro Person zahlen mussten“, berichtet die Bundespolizei. Alle vier hätten die Türkei verlassen, um in Deutschland Schutz zu erlangen. Sie wurden in eine Aufnahmestelle für Flüchtlinge gebracht.

Der griechische Fahrer, der im Regierungsbezirk Schwaben gemeldet ist, konnte nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen die Dienststelle der Rosenheimer Bundespolizei wieder verlassen. Er wurde wegen Einschleusens von Ausländern angezeigt und muss voraussichtlich schon bald mit einem entsprechenden Strafverfahren rechnen.  (va/tk)

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