Trump fordert Debatte gegen Biden und erntet Spott – „Hat nichts anderes zu tun“
Seit Monaten fordert Nikki Haley eine Debatte mit Donald Trump. Der 77-Jährige will aber gleich gegen den Präsidenten antreten. Für Biden ein Anlass zum Spotten.
Washington, D.C. – Der frühere US-Präsident Donald Trump hat bei Debatten im Vorlauf der US-Wahl bislang vor allem mit Abwesenheit geglänzt. Während seine Mitbewerberinnen und Mitbewerber im Kampf um die Kandidatur der Republikaner in TV-Studios stritten, ging der 77-Jährige auf Solo-Wahlkampf. Jetzt will sich Trump aber doch einer Debatte stellen. Allerdings nicht gegen seine republikanische Konkurrentin Nikki Haley, sondern nur direkt gegen US-Präsident Joe Biden.

Biden statt Haley: Trump will sofortige Debatte gegen den US-Präsidenten
„Ich würde gerne jetzt mit ihm debattieren, weil wir debattieren sollten. Wir sollten zum Wohle des Landes debattieren“, sagte Trump im Interview mit der Radiosendung „Dan Bongino Show“. Biden reagierte kurz darauf mit einem Lachen auf die Herausforderung seines Vorgängers im Weißen Haus. „Wenn ich er wäre, würde ich auch mit mir debattieren wollen. Er hat nichts anderes zu tun“, spottete der US-Präsident gegenüber der Presse in Las Vegas.
Vor der Präsidentschaftswahl 2020 hatten sich Trump und Biden zweimal in einer TV-Debatte gegenübergestanden. Traditionell sind es drei Debatten, aber eine wurde damals abgesagt, weil Trump an Covid-19 erkrankte. Der 77-Jährige ist offiziell jedoch noch gar nicht der Präsidentschaftskandidat der Republikaner. Mit Nikki Haley, der früheren Gouverneurin von South Carolina, ist noch eine weitere Bewerberin im Rennen. Auch wenn Haley bei den zurückliegenden Vorwahlen in Iowa und New Hampshire Trump unterlag, will die 52-Jährige sich noch nicht geschlagen geben.
Ex-Präsident windet sich – Haley will Trump auf Debatte festnageln
Haley forderte Trump deswegen in den vergangene Wochen mehrfach auf, gegen sie in einer Debatte anzutreten. Die 52-Jährige stellte sich bislang in TV-Debatten den anderen Bewerbern der Republikaner – ohne Trump. Doch die Konkurrenten waren nach und nach aus dem Rennen ausgestiegen. Als letzter großer Name gab Floridas Gouverneur Ron DeSantis seinen Ausstieg aus dem Wahlkampf bekannt. DeSantis kündigte an, Trump unterstützen zu wollen.
Haley trat bereits a Wochenende in der US-Show „Saturday Night Live“ auf und forderte Trump erneut zu einer Debatte auf. In der Comedy-Show machte sich die frühere Gouverneurin auch über das Alter von Trump und Biden lustig. Darüber hinaus rief die 52-Jährige eine Online-Petition auf der Seite maketrumpdebate.com ins Leben, die den Druck auf ihren Konkurrenten erhöhen soll.
Trump bei Umfragen der Republikaner deutlich in Front
Trump gilt als haushoher Favorit um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner. In landesweiten Umfragen zu den Vorwahlen der US-Wahl 2024 der Republikaner erreichte der Ex-Präsident zuletzt über 73 Prozent. Die nächste große Entscheidung für Haley und Trump steht am 24. Februar an. Dann werden die Vorwahlen in Haleys Heimatstaat South Carolina abgehalten. Auch dort führt Trump deutlich in den Umfragen. Sollte Haley die Vorwahlen in dem Staat verlieren, dem sie als Gouverneurin vorstand, könnte dies praktisch das Ende ihrer Kandidatur bedeuten.
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Auf dem Kurznachrichtendienst X kritisiert Haley Trump immer wieder scharf. „Ich habe eines der strengsten Einwanderungsgesetze des Landes verabschiedet, als Donald Trump noch ein New Yorker Liberaler war, der für Kamala Harris spendete“, schrieb Haley mit Blick auf ihre Amtszeit als Gouverneurin. „Die Einwohner von South Carolina wissen, dass ich als Präsident hart gegen illegale Einwanderung vorgehen werde, weil ich das bereits als Gouverneur getan habe“, schrieb Haley weiter.
Zuvor wird allerdings am 6. und 8. Februar noch im Bundesstaat Nevada gewählt. Aufgrund einer kuriosen Situation steht Trump jedoch bereits als Sieger der Vorwahl in Nevada fest. Für Haley geht es viel mehr darum, sich für die Wahlen in South Carolina in Position zu bringen. (fd)