Experten würdigen innovative Holzbauweise: Architekturpreis für Hotel Bergeblick

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Den „Iconic Award“ nahmen Architekt Sebastian Beham und seine Kollegin Klara Orth in der BMW-Welt in München entgegen. © Jens Hartmann/German Design Council

Das Tölzer Hotel Bergeblick wurde mit dem „Iconic Award“ ausgezeichnet. Die Jury lobte insbesondere die zukunftsweisenden Ansätze in der Architektur.

Bad Tölz – Das Tölzer Hotel Bergeblick war seit seiner Eröffnung im August 2023 schon wiederholt für Architektur- und Design-Preise nominiert. Doch während es weder beim „Spa Star“ noch beim „Hotel Design Award“ am Ende bis aufs Treppchen reichte (wir berichteten), sah der „German Design Council – Rat für Formgebung“ das Gebäude auf der Wackersberger Höhe jetzt ganz vorne. Das Hotel erhielt den „Iconic Award: Innovative Architecture“.

Zukunftsweisende Ansätze in der Architektur: Hotel Bergeblick in Bad Tölz ausgezeichnet

Gewürdigt wurden dabei laut Mitteilung des „Rats für Formgebung“ besonders zukunftsweisende Ansätze in der Architektur. 540 Bewerbungen aus 36 Ländern seien eingegangen. Am Ende wurden 55 „Best of Best“-Auszeichnungen verliehen. „Bei der Preisverleihung in der BMW-Welt in München saß ich ganz ehrfürchtig zwischen den Gästen“, berichtet der Bairawieser Architekt Sebastian Beham. Sehr renommierte Kollegen wie Prof. Werner Sobek oder Sou Fujimoto hätten sich bei dem Event getummelt. Als Architekten des Jahres wurde das Studio Tatiana Bilbao aus Mexiko geehrt „Dazwischen waren wir so ziemlich das kleinste Büro“, meint Beham, der mit seinem Betrieb in Einöd (Gemeinde Dietramszell) ansässig ist.

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Hotelprojekt in Bad Tölz „getrieben durch technische Innovationen und Nachhaltigkeit“

Ausgezeichnet wurde das von ihm entworfene Tölzer Hotel in der Kategorie „Hospitality“, also im Hotelsektor. Die Jury würdigte das „experimentelle Holzgebäude“ und die Art und Weise der Kombination der Baumaterialien Holz und Beton. In der Laudatio heißt es, der Architekt habe verschiedene Bauweisen angewandt: eine Hybridbauweise aus Holz und Beton im Gästetrakt, eine Holzskelettbauweise mit Brettsperrholzdecken im öffentlichen Bereich. Hervorgehoben wird, dass man sich für das „sonst wenig beliebte Fichtenholz“ entschieden habe und wie die mit den teils ungewohnten Materialien verbundenen Herausforderungen, unter anderem beim Schall- und Brandschutz gemeistert wurden. Das Projekt spiegle die aktuelle Renaissance des Holzbaus wider, „getrieben durch technische Innovationen und Nachhaltigkeit“, wie es in einer Mitteilung des „German Design Council“ heißt. „Die Nutzung lokaler Holzarten, früher als ungeeignet betrachtet, ist nun ein Zeichen der Zeit.“

Architekt freut sich über „definitiv höchste Auszeichnung“

Für Behams Büro sei der Preis „definitiv die höchste Auszeichnung“, die man bisher bekommen habe, erklärt Inhaber Sebastian Beham. Der „Iconic Award“ bedeute ihm auch deswegen besonders viel, weil die Architektur vor Ort auch auf viel Gegenwind und teils harsche Kritik gestoßen sei. „Da ist es ein gutes Gefühl, wenn man internationale Anerkennung erfährt.“ Mit dem Preis sei nicht zuletzt der Mut des Auftraggebers, Investor und Hotelier Johannes Tien, ausgezeichnet worden. (ast)

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