Er ist einer der größten Mathe-Talente in ganz Deutschland: Marzlinger (15) triumphiert bei Bundeswettbewerb

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Im Reich der Zahlen und Formeln: Unterstützt von seinem Lehrer Michael Geier hat der JoHo-Gymnasiast Philippos Dimitriou (15) aus Marzling den Bundeswettbewerb Mathematik gewonnen. © Lehmann

Er löst kniffligste Aufgaben zum Zeitvertreib: Jetzt hat es Philippos Dimitriou (15) schriftlich: Er ist einer der hellsten Matheköpfe im ganzen Land.

Freising/Marzling – Freising hat einen Mathe-Champion: Der 15-jährige Philippos Dimitriou aus Marzling wurde Bundessieger beim deutschlandweiten Wettbewerb in Mathematik und ist damit einer der 16 besten jungen Mathe-Köpfe in Deutschland. Bereits drei Jahre vor seinem Abitur konnte der JoHo-Gymnasiast damit ein überaus begehrtes Stipendium abstauben – und darf bald schon mit renommierten Mathematikern tüfteln.

„Ich hätte nie gedacht, den Wettbewerb zu gewinnen“, erzählt Philipp bei einem Gespräch mit dem FT. Umso größer war dann freilich die Überraschung, als der lang erwartete Brief kam und es offiziell war: Er ist tatsächlich einer der Bundessieger beim Bundeswettbewerb Mathematik 2023. Wie beeindruckend die Leistung ist, zeigt sich allein schon in der Teilnehmerzahl: Rund 1800 Schülerinnen und Schüler haben bei dem renommierten Bundeswettbewerb ihr Glück versucht. An deren Spitze steht nun auch der 15-jährige Marzlinger.

Kann er denn das auch? – Der Lehrer winkt ab

Wie Philipp erklärt, läuft der Wettbewerb in drei Abschnitten ab. Die ersten zwei sind sogenannte Hausaufgabenrunden – zum Finale gibt es dann ein Gespräch über eine Stunde. Während die Teilnehmenden also die ersten beiden Runden noch daheim und schriftlich lösen können, müssen sie zur letzten und entscheidenden Herausforderung vor erfahrenen Mathematikern in einem Fachgespräch bestehen – und das kann es durchaus in sich haben.

„Das ist dann aber schon Uni-Stoff“, betont Philipp. Der 15-Jährige berichtet aber auch, dass es vordergründig bei dem Gespräch oftmals gar nicht mal darum geht, eine Aufgabe gänzlich zu lösen, sondern eher darum, welche Strategie der Teilnehmer anbietet, und wie er die verschiedenen Lösungswege beurteilt. Auf die Frage, ob der Mathe-Lehrer Michael Geier, sozusagen als Profi, den Bundeswettbewerb gewinnen könnte, winkt er ab: „Das ist eher unwahrscheinlich.“

Im Sommer wartet die Belohnung

Wahrscheinlich wäre ein anderes Szenario: Philipp könnte schon jetzt das Mathe-Abi schaffen – freilich mit einer gewissen Vorbereitungszeit, wie Geier betont. Denn: „Philipp ist ein ganz besonderer Schüler, das muss ich schon sagen“.

Großartig vorbereiten konnte sich der Gymnasiast auf das Finale übrigens nicht, denn niemand weiß im Vorfeld so recht, was gefragt wird. „Mir ist ein Mathe-Buch empfohlen worden, weil ja vieles in der Schule gar nicht durchgenommen wird – und das Buch hab ich dann halt durchgearbeitet“, sagt Philipp, der in seiner Freizeit per se gern ungewöhnliche Mathe-Aufgaben löst – sozusagen als Zeitvertreib und als Fingerübung.

Wegen seines großen Talents darf Philipp als Tutor sogar den Mathematik-Plus-Kurs am JoHo mitleiten: Eine Gruppe von rund zehn Jugendlichen trifft sich hier einmal pro Woche, um besondere Mathe-Aufgaben zu knacken. Er hilft auch gerne Schülern, die ein Thema nicht gleich verstehen. „Manche Lehrer erklären das einfach viel zu schnell“, sagt er. Er selbst hat übrigens auch ein Fach, das er nicht gerade sonderlich mag, nämlich Chemie.

Dank seines Bundessieges wartet im Sommer neben dem Stipendium noch eine weitere Belohnung auf den Marzlinger: Am Max-Planck-Institut für Mathematik in Bonn darf er mit renommierten Mathematikern forschen.

Auf die Frage, was er beruflich mal machen will, antwortet er etwas überraschend. „Alles, nur kein theoretischer Mathematiker! Die sind ja ausschließlich Dozenten an den Unis.“ Der junge Mann sieht sich eher als Ingenieur. „Mal schauen, ich hab ja noch Zeit.“

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