Gas wird ab März 2024 teurer – Kosten-Plus von etwa 300 Euro droht

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Gas wird ab März 2024 teurer – deutliches Kosten-Plus in Millionen Haushalten droht

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Ab März und April müssen Millionen Haushalte in Deutschland mit steigenden Kosten für Strom, Gas und Fernwärme rechnen. Die Änderungen im Überblick.

Berlin – Die hohen Energiepreise werden für Haushalte zur Mehrbelastung. Ab dem 1. März müssen Millionen Kunden von Gas, Strom und Fernwärme mit höheren Preisen rechnen. Zudem steigt ab Ende des Monats auch der Steuersatz für Gas und Fernwärme.

Gas wird ab März teurer – hohe Energiepreise belasten Deutschland

Ab 1. März erhöhen 89 Grundversorger den Arbeitspreis für Gas oder Strom. Weitere 17 Anbieter folgen ab 1. April. Es wird erwartet, dass weitere Anbieter ab dem 1. Mai folgen könnten. Das berichtet das Verbraucherportal Chip. Eine Kilowattstunde Gas kostet Verbraucher derzeit im Schnitt 10,37 Cent (Stand: Januar 2024) pro Kilowattstunde. Im Januar zahlte ein Musterhaushalt (20.000 kWh Nutzenergie pro Jahr) laut dem Vergleichsportal Verivox damit circa 2.074 Euro im Jahr für Gas. 

Euroscheine liegen auf einer Heizung in einer Wohnung.
Verbraucher und Unternehmen in Deutschland müssen sich nach Einschätzung von ZEW-Präsident Achim Wambach auch künftig auf vergleichsweise hohe Energiepreise einstellen. © Patrick Pleul/dpa

Durch den vollen Mehrwertsteuersatz, der wegen der Energiepreiskrise ausgesetzt war, erhöhen sich die Gaskosten pro Haushalt ab 2024 deutlich. Ab Ende März gilt statt sieben Prozent dann wieder ein Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent. Für eine vierköpfige Familie bedeutet die Rückkehr zum alten Steuersatz ein Kosten-Plus von 293 Euro pro Jahr. Das geht aus einer Rechnung von Verifox für die Bild hervor.

Hohe Energiepreise ab März – was bedeutet das für Fernwärme-Kunden?

Die Anpassung bei der Mehrwertsteuer betrifft auch die Preise für Fernwärme Der Preistrend geht offenbar nach oben. „In 18 der betrachteten 21 Netze liegt der Arbeitspreis im Januar 2024 über den im Rahmen der Energiepreisbremsen festgelegten 9,5 Cent pro Kilowattstunde“, heißt es in einer Sondererhebung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) für den Spiegel. In Frankfurt am Main, Halle und Hamburg liegen die Arbeitspreise unter 9,5 Cent. Überprüft wurde die Preisentwicklung von 21 Fernwärmenetzen im Januar 2024. Zu diesem Zeitpunkt fielen die Energiepreisbremsen weg, mit denen die Fernwärmekosten für Verbraucher bei 9,5 Cent pro Kilowattstunde (kWh) gedeckelt wurden.

Läuft die Mehrwertsteuersenkung Ende März aus, könnte sich die neue monatliche Mehrbelastung laut den Rechnungen des VZBV zwischen 15 und 174 Euro pro Haushalt bewegen. Die Kunden sind in der Regel zwischen fünf und zehn Jahren (bei Neuverträgen) an den Energieversorger gebunden. Ein Sonderkündigungsrecht ist laut focus schwierig, da es sich bei der Fernwärme um ein Monopol handelt. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Kunden den Preiserhöhungen ausgesetzt sind und es keinen alternativen Anbieter gibt. 

Erhebung der Mehrwertsteuer für Gas und Wärme auf 19 Prozent

Leistungen, die Unternehmer gegenüber ihren Kunden erbringen, unterliegen der Umsatzsteuer. Die Umsatzsteuer kommt nur bei den Letztverbrauchenden zum Tragen. Die Umsatzsteuer für Strom beträgt 19 Prozent und wird auf die Gesamtsumme aus Erzeuger- und Vertriebsanteil, Netzentgelten sowie den sonstigen staatlich veranlassten Preisbestandteilen erhoben, schreibt das Bundeswirtschaftsministerium.

Um die außergewöhnliche finanzielle Situation abzufedern, hatte die Bundesregierung die Mehrwertsteuer auf Gas von 19 Prozent auf den reduzierten Satz von Prozent rückwirkend zum 1. Oktober 2022 befristet heruntergesetzt.

Auch Strom wird ab März teurer – 106 Unternehmen erhöhen wohl Preise

Neben höheren Gaspreisen droht auch der nächste Preisanstieg bei Strom. Bundesweit wollen 106 Unternehmen die Preise erhöhen. Für März und April 2024 haben laut dem Vergleichsportal Verifox regionale Grundversorger insgesamt 224 Preiserhöhungen von durchschnittlich 8 Prozent angekündigt.

Ein Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden (kWh) muss künftig durchschnittlich 128 Euro mehr bezahlen. Laut Bundesnetzagentur beziehen 24 Prozent der Stromkunden den örtlichen Grundversorgungstarif. Die Zahl der betroffenen Haushalte liegt damit rechnerisch bei rund 2,6 Millionen. Im gleichen Zeitraum gibt es auch 53 Strompreissenkungen von durchschnittlich 8 Prozent, schreibt Verifox. Bei gleichem Verbrauch würde dies einer Entlastung von durchschnittlich 143 Euro entsprechen.

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