„Ich habe viel zu erzählen“ - Blogger, der abgestürztes Flugzeug in Kasachstan filmte, nach Haft entlassen

Eine Passagiermaschine stürzte im Dezember in der Nähe der Stadt Aktau am Kaspischen Meer ab, als die Piloten versuchten, auf dem Flughafen Grosny zu landen. Zunächst führten offizielle Stellen in Kasachstan den Absturz auf mögliche technische Probleme wie Vogelschlag oder eine Sauerstofftank-Explosion zurück. Doch zunehmend verdichteten sich die Hinweise, dass die Maschine Opfer eines russischen Raketenbeschusses wurde.

Blogger macht Bilder von abgestürztem Flugzeug in Kasachstan

Vor Ort war auch der Blogger Azamat Sarsenbaev. Er filmte mit einer Drohne die Geschehnisse. Auf seinem Instagram-Kanal postete der Beamte und Journalist Bilder des Wracks, die um die ganze Welt gingen. Laut der Nachrichtenagentur „kaz.nur.kz“ veröffentlichte Azamat auch Videos des abgestürzten Flugzeugs.

Azamat wird inhaftiert, weil er „Einsatzkräfte behinderte“

Sein Einsatz an der Unglücksstelle blieb nicht unbemerkt: Der Blogger wurde am 26. Dezember 2024 verhaftet. Das kasachische Bezirksgericht Tupkaragan in der Region Mangghystau ordnete für Azamat Sarsenbaev zehn Tage Inhaftierung an: „Er hat eine Drohne am Tatort geflogen, die Arbeit der Rettungsdienste und die Ermittlungstätigkeit behindert und sich zudem gegen die gesetzlichen Vorgaben der Polizeibeamten verstoßen“.

Bilder eines „einfachen Typen aus Mangghystau“

Zehn Tage später gibt Azamat auf Instagram seine Entlassung bekannt. Und er schreibt: „Ich habe viel zu erzählen“. Dazu postet er einen Beitrag, in dem er versichert, dass es ihm beim Fotografieren nicht darum ging, die Bilder an Nachrichtenagenturen zu verkaufen und damit Geld zu verdienen. Stattdessen wäre es für ihn einfach eine „große Ehre“, dass „die Bilder eines einfachen Typen aus Mangghystau um die ganze Welt gingen.“

Ursache von Löchern im Flugzeugwrack unklar

Neu aufgetauchte Fotos des Wracks werfen weitere Fragen auf, insbesondere wegen der vielen Löcher im Höhenleitwerk und Rumpf der Maschine. Die Herkunft dieser Löcher ist derzeit unklar, was zu weiteren Spekulationen führt.