Allgäuer Tierschutzskandal: Hunderte demonstrieren in Bad Grönenbach gegen Tierleid

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Die Hauptverhandlung vor dem Landgericht Memmingen wegen der Vorfälle aus dem Jahr 2019 steht immer noch aus: Rund 650 Demonstranten machten ihrem Unmut über das mutmaßlich wiederholte enorme Tierleid auf dem großen Milchviehbetrieb Luft. © privat

Hunderte Demonstrierende setzten in Bad Grönenbach ein Zeichen für mehr Tierschutz und gegen die mutmaßlichen Gräueltaten auf den kürzlich kontrollierten Milchbetrieben.

Bad Grönenbach – Ein großer Milchviehbetrieb, der bereits 2019 beim sogenannten Allgäuer Tierschutzskandal durch gravierende Verstöße gegen das Tierschutzgesetz aufgefallen war, war Anfang März durch verdeckte Video- und Fotoaufnahmen der Tierschutzorganisation Soko Tierschutz erneut wegen des Verdachts auf massive Tiermisshandlungen ins Visier der Ermittler geraten und durchsucht worden.

Bad Grönenbach Demonstration Tierschutzskandal März 2025 650 Menschen
Gemeinsam bildeten die Demonstrierenden eine Menschenkette vor dem Betrieb, der 2019 schon wegen gravierender Verstöße gegen das Tierschutzgesetz aufgefallen war. © privat

Zu der Demonstration vermeldete die SOKO Tierschutz: „Mit 650 Menschen bildeten wir eine Menschenkette vor der Horrorfarm und eine Briefaktion beendete die Milchabnahme durch die internationale Vache Bleue Gruppe.“

Die Polizei bestätigt die Teilnehmerzahl und gibt an: „Aus polizeilicher Sicht verlief die Versammlung insgesamt friedlich, störungsfrei und ohne besondere Vorkommnisse.“

Milchwerk beendet Zusammenarbeit

Daraus zieht nun auch das Milchwerk Bad Wörishofen Konsequenzen und beendet die Zusammenarbeit mit dem Bad Grönenbacher Milchviehbetrieb.

Wie das Milchwerk weiter angibt, hätten die von der Tierschutzorganisation Soko Tierschutz vorgelegten Bilder auch den belgischen Käsehersteller Vache Bleue schockiert. In den kommenden Tagen müsse geklärt werden, welche Missstände genau in dem Betrieb vorlagen und warum es zuvor keine Hinweise darauf gegeben habe. „Die gesamte Produktionskette – insbesondere in den landwirtschaftlichen Betrieben – unterliegt strengen Vorgaben und Kontrollen“, gibt das Unternehmen an. „Zudem ist der Betrieb, wie alle unsere Partnerbetriebe, nach den Vorschriften des QM-Milch zertifiziert. Das Tierwohl hat für unsere Unternehmensgruppe höchste Priorität – heute und in Zukunft. Wir werden alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um dies in allen landwirtschaftlichen Betrieben, mit denen wir zusammenarbeiten, sicherzustellen und langfristig zu wahren“, heißt es von Seiten des Milchwerks.

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