Allgäuer Tierschutzskandal: Erneut Durchsuchung bei Bad Grönenbacher Milchviehbetrieb

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Die Polizei ermittelt gegen einen Milchviehbetrieb im Landkreis Unterallgäu. Am Freitag fand hier eine große Durchsuchung statt.
Die Polizei ermittelt gegen einen Milchviehbetrieb im Landkreis Unterallgäu. Am Freitag fand hier eine große Durchsuchung statt. © AOV

Bereits 2019 wurden mehrere Milchviehbetriebe im Allgäu wegen des Verdachts auf massive Tiermisshandlungen angezeigt. Am Freitagmorgen haben belastende Video- und Fotoaufnahmen einer Tierschutzorganisation abermals zu Durchsuchungen geführt. Auf einem großen Milchviehbetrieb in Bad Grönenbach, der schon damals wegen Misshandlungen für Aufsehen sorgte, sollen erneut massive Verstöße gegen das Tierschutzgesetz stattfinden. Die Polizei ermittelt.

Bad Grönenbach - Der Milchviehbetrieb war erneut ins Visier der polizeilichen Ermittlungen geraten, nachdem die SOKO Tierschutz, die dort bereits 2019 gravierende Verstöße gegen das Tierschutzgesetz aufgedeckt hatte, eine Anzeige bei der Bayerischen Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (KBLV) erstattet hatte. Gegenstand der Ermittlungen sind auch dieses Mal wieder massive Misshandlungen der Rinder.

Auf Nachfrage unserer Redaktion teilte die Tierschutzorganisation mit: „Trotz des gewaltigen Skandals von 2019 dokumentiert eine aktuelle Undercover-Recherche von SOKO Tierschutz, dass auf dem Mega-Milchviehbetrieb […] weiterhin massive Tierquälerei, Umweltverschmutzung und ausbeuterische Arbeitsbedingungen herrschen.“ Die Tierschutzorganisation hatte, wie schon 2019, verdeckt Video- und Fotomaterial der Vorfälle angefertigt.

Der in diesem Zusammenhang der KBLV als belastendes Beweismittel vorgelegte Datenträger, der noch einer weiteren umfangreichen detaillierten Auswertung bedarf, wurde den Ermittlungsbehörden unverzüglich übergeben. Die Staatsanwaltschaft Memmingen erwirkte aufgrund des bestehenden Anfangsverdachts von Tiermisshandlungen beim Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Neu-Ulm umgehend Durchsuchungsbeschlüsse bezüglich der Hofstellen des landwirtschaftlichen Betriebs in Bad Grönenbach, Kißlegg und Heimertingen.

Ermittler stellen Daten sicher

Am heutigen Freitag wurden in einer in einer konzertierten Aktion unter Beteiligung von Polizei, Staatsanwaltschaft Memmingen, KBLV sowie des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) Hofstellen des landwirtschaftlichen Großbetriebes durchsucht. Dabei stellten die Ermittler umfangreiches Datenmaterial sicher, das nun ausgewertet wird.

Die Memminger Kriminalpolizei führt unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Memmingen umfangreiche Ermittlungen wegen des Verdachts von Verstößen nach dem Tierschutzgesetz gegen den Verantwortlichen sowie mehrere Mitarbeiter eines landwirtschaftlichen Großbetriebs.

Auf Nachfrage unserer Redaktion teilten sowohl die Staatsanwaltschaft Memmingen als auch die Pressestelle der Polizei Schwaben Süd/West mit, dass mit Blick auf die laufenden Ermittlungen derzeit keine weitergehenden Auskünfte erteilt werden können. Auch gilt die Unschuldsvermutung.

Weitere Informationen folgen.

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