Großer Süßigkeitenhersteller ist insolvent – Mitarbeiter starten besondere Aktion

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Der beliebte Süßigkeiten-Hersteller Hussel verschenkt in Lüdenscheid offenbar einen Großteil seines Sortiments. Die Hintergründe zur Aktion sind unbekannt.

Lüdenscheid – Die Pleitewelle in Deutschland erreicht auch Süßigkeitenhersteller. Jetzt verdichten sich Anzeichen, dass einige Filialen von Hussel unmittelbar vor der Schließung stehen. So startet die Hussel-Filiale in Lüdenscheid eine Verschenk-Aktion.

Endgültiges Ende von beliebtem Süßigkeiten-Hersteller? Filiale startet Verschenk-Aktion

Laut Informationen von come-on haben Mitarbeiter der Hussel-Filiale in Lüdenscheid angefangen, die Regal leerzuräumen. Ein großer Teil des Sortiments (hauptsächlich übergebliebene Süßigkeiten aus dem Ostergeschäft) wurde vor der Tür zum Verschenken angeboten. Weitere Auskünfte zur Aktion wollten die Mitarbeiter allerdings nicht geben, da man nicht befugt sei, Informationen zu erteilen. Eine Anfrage unserer Redaktion an Hussel steht noch aus.

 Hussel-Geschäft in Speyer
Hussel musste zu Anfang des Jahres einen Insolvenzantrag stellen. Eine Filiale startet nun eine Sonderaktion. © Ulrich Roth/imago

Insolvenzantrag gestellt: Hussel kann sich als Folge von Corona nicht mehr aus Zahlungsunfähigkeit retten

Die Süßwaren-, Kaffee- und Teefirmen Arko, Hussel und Eilles der Deutschen Confiserie Holding hatten schon zu Beginn des Jahres 2024 Insolvenz angemeldet. Die Anträge beim Amtsgericht Norderstedt wurden am Freitag (2. Februar) im offiziellen Insolvenzportal „Insolvenzbekanntmachungen“ veröffentlicht. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter sei der Hamburger Rechtsanwalt Dietmar Penzlin bestellt worden. Es ist bereits das zweite Insolvenzverfahren innerhalb kurzer Zeit. 2021 hatten Arko, Hussel und Eilles als Folge der Corona-Krise eine Insolvenz in Eigenregie beantragt und sich letztlich retten können.

Die norddeutsche Arko GmbH als Kaffeehändler, die Hussel GmbH als Confiserie- und Süßwarenspezialist und die Eilles GmbH & CO. KG als Teeverkäufer unterhalten deutschlandweit rund 300 Filialen. Einem Bericht der Wirtschaftswoche zufolge haben die drei Unternehmen mit Hauptsitz im schleswig-holsteinischen Wahlstedt rund 1200 Beschäftigte. Deren Löhne und Gehälter sind nun über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert.

Insolvenzen in Deutschland: Zahl der Anträge erreicht im März Rekordwert

Die Süßigkeiten-Hersteller sind nicht die einzigen Filialen, die Insolvenz anmelden müssen. Im März 2024 erreichte die Zahl der Insolvenzen in Deutschland einen Rekordwert. Noch nie seit Beginn der Erhebung im Januar 2016 gab es mehr Firmenpleiten, wie das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) laut der Tagesschau mitteilte.

Demnach waren in den größten zehn Prozent der Unternehmen, deren Insolvenz im März gemeldet wurde, rund 11.000 Arbeitsplätze betroffen. Die Zahl der betroffenen Beschäftigten in den größten zehn Prozent der Unternehmen liegt damit auf dem Niveau des Vormonats, aber etwa 42 Prozent höher als in einem durchschnittlichen März vor der Corona-Pandemie.Parallel zu den hohen Insolvenzzahlen gebe es in vielen Branchen ein Arbeitskräftemangel. (bohy mit Material der dpa)

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