„Machen unsere Stadt lebenswerter“: Ehrenamtspreis in Wolfratshausen verliehen
Im Rahmen einer Feierstunde dankte der Wolfratshauser Rathauschef Klaus Heilinglechner Bürgern für ihr ehrenamtliches Engagement.
Seit 2019 würdigt die Stadt jedes Jahr Personen, die sich in ihrer Freizeit unentgeltlich für andere Menschen einsetzen und dabei eher selten im Rampenlicht stehen. Bürgermeister Klaus Heilinglechner und Moderator Ludwig Gollwitzer holten sie am Donnerstagabend im Rahmen der Ehrenamtspreisverleihung auf die Bühne. Der Applaus der geladenen Festgäste im Vereinsheim des Gebirgstrachtenvereins D‘Loisachtaler fiel kräftig aus.
„Sie machen unsere Stadt lebenswerter“, hob Heilinglechner hervor. Der Rathauschef erinnerte zunächst an die vom Stadtrat beschlossenen Richtlinien. Demnach muss das Ehrenamt über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren mindestens drei Stunden pro Woche erbracht werden. Die Entscheidung, wer in welcher Kategorie geehrt wird, trifft der Ausschuss für Jugend, Sport, Kultur und Soziales des Stadtrats in nicht öffentlicher Sitzung.
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18 Preisträger in sechs Kategorien
Bürgermeister Klaus Heilinglechner überreichte Urkunden an Birgit Kneuer, Georg Orterer, Robert Schilwat (jeweils Sport), Klaus Bachmann, Bodo Beyer (Umwelt), Dietmar Galuschka, Max Prestel (Kultur und Bildung), Peter März, Johannes Haferkorn, Thomas Brandauer und Andreas Westermaier (Rettungswesen). Über Sonderauszeichnungen freuten sich Kilian Jantzen, Fabian Steeb, Anno Hehenberger (Junge Erwachsene) sowie Eva-Maria Rühling (Kategorie „intensiv und projektbezogen“). Bernhard Wilhelm (Sport), Laurenz Eschenlohr (Rettungswesen) und Steffen Dieterich (intensiv und projektbezogen) konnten die Auszeichnungen aufgrund anderer Termine nicht persönlich entgegennehmen.
Eine Skihalle für Wolfratshausen
Die Begründungen für die Auswahl der Preisträger lieferte Gollwitzer, der wie schon in den Vorjahren gewohnt souverän und unterhaltsam moderierte. So fragte er den Skitrainer des TSV Wolfratshausen, Robert Schilwat, ob er sich angesichts Klimaerwärmung und Schneemangel schon Alternativstandorte für die Ausübung des Alpinsports überlegt habe. „Ich würde hier am liebsten eine kleine Skihalle bauen lassen“, antwortete Schilwat grinsend. Bürgermeister Heilinglechner runzelte aufgrund der mutmaßlich hohen Kosten die Stirn und überreichte Schilwat schmunzelnd eine Anstecknadel sowie eine Flasche Wein.
Große Ambitionen offenbarte auch der unlängst im Bayerischen Fernsehen sowie in unserer Zeitung porträtierte „Rentner für alle Fälle“ Max Prestel. Ein Theaterstadel für die Loisachtaler Bühne wäre für den vielseitigen Bühnenbauer das größte Geschenk.
Dietmar Galuschka erreichte die frohe Botschaft in Indien
Andere Preisträger gaben sich äußerst bescheiden und zeigten sich überrascht, dass sie für die Auszeichnung nominiert worden waren. „Ich war gerade in Indien und total platt, als mich die Nachricht erreichte“, sagte Dietmar Galuschka. Der pensionierte Geschäftsleiter des Wolfratshauser Amtsgerichts organisiert in dem Justizgebäude seit vielen Jahren Kunstausstellungen.
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Überrascht stellte Gollwitzer fest, dass mit der Turnlehrerin Birgit Kneuer und der „Bürger für Bürger“-Nachbarschaftshilfe-Vorsitzenden Eva-Maria Rühling lediglich zwei Frauen auf dem Podest standen. Besser sah’s mit der Jugendquote aus. Kilian Jantzen, Fabian Steeb und Anno Hehenberger hatten sich mit der Gründung ihrer Technikwerkstatt „KlecksX Makerspace“ einen Sonderpreis verdient, suchen aber immer noch einer neuen erschwinglichen Unterkunft (wir berichteten). Für Aufsehen sorgte vor allem ihre Erfindung eines Hochsicherheitskühlschranks, der sich nur mit einem digitalen Fingerdruck öffnen lässt.
Kalte Getränke und eine bayerische Brotzeit ließen sich alle Helden des Alltags zum guten Schluss des von der Stadtkapelle Wolfratshausen musikalisch begleiteten Ehrungsreigens im Trachtenheim schmecken.