„Bedeutsam für die ganze Welt“: Forscher machen sensationelle Entdeckung im Regenwald

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In einem Regenwald in Madagaskar machen Forscher überraschende Funde. Sie entdecken Tierarten, die bereits seit Jahrzehnten als verloren geglaubt galten.

München – Immer wieder verschwinden Tierarten von der Bildfläche und werden Jahrzehnte lang nicht gesichtet – besonders in dicht bewaldeten Gebieten wie dem Makira-Regenwald in Madagaskar. Dort habe Forscher jetzt zahlreiche verloren geglaubte Tierarten wiederentdeckt.

„Erstaunliche Entdeckung“ im Regenwald: Forscher finden 21 verschollene Tierarten

Der Regenwald befindet sich im Nordosten des afrikanischen Inselstaates. Die Forscher suchten bei einer großangelegten Expedition nach verschollenen, aber nicht ausgestorbenen Tieren, lautete es in einer Mitteilung der gemeinnützigen Medienorganisation Water Journalists Africa. Die Leitung der Forschungsreise hatte die Naturschutzorganisation Rewild, die von renommierten Naturwissenschaftlern gemeinsam mit Leonardo DiCaprio gegründet wurde. Auch andere Organisationen und Universitäten waren daran beteiligt.

„Wir haben eine Gruppe von Wissenschaftlern einberufen, um nach so vielen Arten wie möglich zu suchen, und es hat sich als erfolgreich erwiesen“, sagte Expeditions-Teilnehmerin Christina Biggs. Die Suche fand bereits im September 2023 statt. Nach monatelangen Analysen wurden nun die Ergebnisse veröffentlicht: 21 Tierarten konnten entdeckt werden. Dazu gehörten drei durchsichtige Fischarten und ein Riesentausendfüßler, der seit 126 Jahren nicht mehr gesehen wurde.

Bei einer Expedition in Madagaskar wurde ein seltener Fund gemacht. Forscher entdeckten einen lange verschollenen Riesentausendfüßler. © Dmitry Telnov/NHM London

„Das längste Exemplar dieser Art, das wir in Makira beobachtet haben, war ein wirklich gigantisches Weibchen mit einer Länge von 27,5 Zentimetern“, erklärte Insektenforscher Dmitry Telnov. Ein deutscher Forscher hatte das Tier identifiziert. Der Tausendfüßler wurde zuletzt 1897 gesichtet. „Das ist eine erstaunliche Entdeckung, die mich glücklich macht, denn diese Art ist nicht ausgestorben“, so Telnox. Er habe gleich mehrere Exemplare beobachtet. Dagegen wurde in Südtirol gleich siebenmal ein seltenes Tier gesichtet.

Forscher machen Sensationsfunde im Regenwald: 17 neue Spinnenarten beobachtet

Doch das waren nicht die einzigen Tierfunde im Regenwald. Die Forscher sichteten fünf verschollen geglaubte Springspinnenarten und 17 Spinnenarten, die der Wissenschaft bisher unbekannt waren. Eine dieser Arten war eine „ziemlich große“ Zebraspinnenart. Für Aufsehen sorgte zuletzt auch ein Sensationsfund, bei dem mehr als Hundert Eier von einem seltenen Tier entdeckt wurden.

Unter anderem diese Tierarten wurden bei der Expedition in Madagaskar gemacht:

  • Riesentausendfüßler (Spirostreptus sculptus) – zuletzt 1897 gesehen
  • Springspinne (Tomocyrba decollata Simon) – zuletzt 1900 gesehen
  • Laufkäfer (Tetragonoderus tomasinae) – zuletzt 1931 gesehen
  • Ameisenartiger Blütenkäfer (Sapintus mediodilatatus) – zuletzt 1958 gesehen
  • Makira-Regenbogenfisch (Bedotia alveyi) – zuletzt 2003 gesehen
  • Schnecke (Kaliella crandalli) – zuletzt 210 gesehen

Tierfunde im Regenwald in Madagaskar sind „bedeutsam für die ganze Welt“

Die Wiederentdeckung der Tierarten gilt als „bedeutsam für die ganze Welt“, sagte Umweltwissenschaftler Jeconius Musingwire. Weltweit gibt es rund 4300 Arten, die seit mindestens einem Jahrzehnt nicht mehr gesichtet worden sind. Trotz der wochenlangen Expedition konnte einige Tiere aber nicht gefunden werden, darunter der seit 2004 verschollene Masoala-Gabelstreifenmaki.

Dieser könnte aber womöglich bei künftigen Forschungsreisen in das Makira-Naturschutzgebiet entdeckt werden. „Es ist wichtig, die Artenvielfalt von Makira weiterzuerforschen, denn obwohl es sich um einen der größten Regenwälder des Landes handelt, wissen wir immer noch relativ wenig über die vorkommenden Arten“, sagte Forscherin Julie Linchant. Dagegen machten Fischer einen beeindruckenden Fund auf dem Meer. (kas)

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