Die historische Wiederwahl von Donald Trump zum 47. Präsidenten der USA hat eine enorme Zunahme an Google-Suchanfragen von Amerikanern ausgelöst, die ins Ausland ziehen möchten. Dies berichtet die "New York Post".
Seit Trumps Sieg am Mittwoch (06. November) sind die Google-Suchen nach Auswanderungsmöglichkeiten um 1514 Prozent gestiegen, so "VisaGuide.World".
Großes Interesse an Deutschland: Amerikaner wollen Auswandern
Zwischen dem Wahltag am Dienstag und dem darauffolgenden Mittwoch wuchs der Suchverkehr auf "Einwanderungs"-Seiten um 338 Prozent. Insbesondere Ratgeberseiten zum Umzug nach Großbritannien und Irland verzeichneten sprunghafte Anstiege von 375 bzw. 355 Prozent.
Auch Deutschland ist ein beliebtes Ziel. Laut "Germany-Visa.org" stieg das Interesse an Einwanderungsseiten um 336 Prozent. Besonders gefragt war die Chancenkarte, die es Nicht-EU-Bürgern ermöglicht, bis zu einem Jahr in Deutschland zu leben. "Ein Umzug von den USA nach Deutschland" wurde laut "VisaGuide.World" 42 Mal häufiger gesucht als sonst.
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, führte die Bundesregierung im Sommer die Chancenkarte ein. Hochqualifizierte Ausländer sollten so nach Deutschland gelockt werden. Doch laut Arbeitsminister Hubertus Heil sind bis 2035 sieben Millionen Fachkräfte zu ersetzen. Bislang (Stand Oktober) gingen jedoch nur knapp 2360 Anträge ein, weit weniger als die erwarteten 10.000.
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Besonders englischsprachige Länder ziehen Amis nach Trump-Wahl an
Neben Deutschland sind auch Kanada, Neuseeland und Australien beliebte Ziele. Zu den weiteren Ländern, die häufig angefragt wurden, zählen Costa Rica und Mexiko. Die "New York Post" hebt hervor, dass sich viele Amerikaner für englischsprachige Länder interessieren, was zu einer Zunahme von 1328 Prozent bei entsprechenden Suchanfragen führte.
Auswandern wird immer beliebter bei den Deutschen
Auch immer mehr Deutsche wandern aus. Laut Statistischen Bundesamt verließen 2023 265.000 Deutsche das Land, vor 20 Jahren waren es noch 150.000. Besonders Rentner zieht es ins Ausland.
Laut Daten der Deutschen Rentenversicherung (DRV) lebt eine steigende Zahl deutscher Rentner im Ausland. Seit 1997 stieg die Zahl der Rentenzahlungen ins Ausland um 58 Prozent. Beliebteste Länder sind die Schweiz und Österreich.
Auch Berufstätige zieht es ins Ausland. Sie werden Expats genannt. Beliebteste Ziele sind die USA und die Schweiz. Viele Auswanderer sind liiert, nur 31 Prozent sind Single. In einigen Ländern gibt es finanzielle Anreize für Auswanderer. Beispielsweise bietet Chile im Rahmen eines Start-up-Programms 13.800 Euro und ein einjähriges Arbeitsvisum.