Kampf gegen Fachkräftemangel in Deutschland - Hubertus Heils Chancenkarte bei Ausländern eher unbeliebt

Laut dem deutschen Arbeitsminister Hubertus Heil müssen bis 2035 sieben Millionen Fachkräfte in Deutschland ersetzt werden. Dies wolle das Ministerium mit der Chancenkarte erreichen. Sie ist der dritte Teil des Fachkräfte-Einwanderungsgesetzes.

Das neue Visum richtet sich an Menschen, die nicht aus der Europäischen Union stammen. Ein Vertrag mit einem Arbeitgeber in Deutschland ist keine Voraussetzung. Sie müssen Deutsch auf A1-Niveau (Grundkenntnisse) oder Englisch auf B2-Niveau (fließend) können und eine Berufsausbildung (mind. 2 Jahre) oder Uni-Abschluss in ihrem Heimatland haben.

Die meisten Bewerber kommen aus Indien

Doch die erste Bilanz lässt zu wünschen übrig. Laut der „Bild“-Zeitung seien bisher „nur knapp 2360 Anträge (590 pro Monat) eingegangen“. Das Ministerium habe aber mit „10.000 gerechnet (2500 Anträge pro Monat)“ gerechnet.

Das Positive: Die Leute, die sich um die Karte bewerben, bringen gute Qualifikationen mit. Das Potenzial, durch das Visum dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, ist also gegeben. Nur rund 15 Prozent der Bewerber wurden bisher abgelehnt. Der „Bild“ zufolge stammen die meisten Anträge aus Indien, gefolgt von China, der Türkei, Russland und Tunesien. Wie es jetzt weitergeht? Änderungen sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorgehsehen. Das Ministerium hält weiterhin an der neuen Förderung fest.