„Wertvolle Lernerfahrung“: Auszubildende leiteten Station für Innere Medizin am Krankenhaus Weilheim

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Die Auszubildenden des dritten Lehrjahres mit Schulleiter Thomas Schäfer und Praxiskoordinatorin Simone Klausmann. © Krankenhaus GmbH

22 angehende Pflegefachkräfte durften die Versorgung von 22 Patienten der Station für Innere Medizin am Krankenhaus in Weilheim übernehmen – und das für volle zwölf Tage. Mit dem Projekt erhielt der Abschlussjahrgang der Berufsfachschule für Pflege in Schongau die Möglichkeit, das erworbene Wissen anzuwenden und eigenverantwortlich umzusetzen.

Von den 22 Azubis, die kürzlich die Station für Innere Medizin leiten durften, werde man 17 übernehmen. „Eine sehr gute Quote“, erklärte Anne Ertel, Pflegedirektorin der Krankenhaus GmbH Weilheim-Schongau, auf Nachfrage. Bereits zum fünften Mal wurde in diesem Jahr das Projekt „Auszubildende leiten eine Station“ durchgeführt. Ein Angebot, das den angehenden Pflegefachkräften nicht nur professionelle Einblicke in ihr künftiges berufliches Handeln verschaffe, sondern auch auf die anstehende Abschlussprüfung vorbereiten soll, erklärt die Krankenhaus GmbH in einer Pressemitteilung.

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„Die Aktion ist sehr wertvoll für das spätere Berufsleben unserer Auszubildenden“, bemerkt Praxiskoordinatorin Simone Klausmann in der Mitteilung. Unter Anleitung und Aufsicht könnten sie „zahlreiche praktische Erfahrungen beim Stationsdienst sammeln“, erklärt sie. Ganz auf sich allein gestellt waren die Azubis auf der Station für Innere Medizin nämlich nicht. Erfahrene Krankenschwestern hätten das Geschehen zumindest „im Hintergrund“ mitverfolgt. Begleitet wurden die 19 weiblichen und drei männlichen Auszubildenden auch von Praxisanleitern und Pädagogen. Neben den pflegerischen Tätigkeiten mussten die Azubis vor Ort zahlreiche administrative Arbeiten ausführen. Unter anderem stand das Schreiben von Dienstplänen, das Vorbereiten von Patientenaufnahmen oder die Vergabe von Terminen auf dem Programm.

„Wertvolle Lernerfahrung“

Im Rahmen ihrer praktischen Ausbildung bekämen die Azubis zwar auch Einblicke in Psychiatrie und Altenheim, das Gros der angehenden Pflegekräfte würde sich nach bestandener Abschlussprüfung jedoch für einen Verbleib im Krankenhaus entscheiden, erläutert Anne Ertel. Freilich ganz zur Freude der Krankenhaus GmbH, die gleichsam darauf bedacht ist, dass die jungen Pflegekräfte im Landkreis bleiben und nicht in Gesundheitseinrichtungen jenseits des Pfaffenwinkels abwandern.

Neu im Ausbildungsangebot ist indes eine „Integrationsklasse“, die etwa 20 Azubis mit Migrationshintergrund umfasst, berichtet Anne Ertel. Dass eine rein migrantische Azubi-Gruppe „ganz andere Bedürfnisse“ stellt, liegt auf der Hand. In dieser Hinsicht zeige sich die Leitung aber „sehr offen“, so die Pflegedirektorin. Denn die weiß ebenso gut wie Anne Ertel, wie es um die Nachwuchsgewinnung im Pflegesektor steht. „Die Situation ist schwierig“, weiß Ertel, die ferner betont, dass sich die Krankenhaus GmbH bemühe, potenzielle Auszubildende auch auf dem Wohnungsmarkt zu unterstützen. Hinsichtlich der aktuell rund 120 Ausbildungsplätze liege die Nachfrage derzeit noch „einen Tick“ unter dem Angebot. „Wir ersticken nicht in Bewerbungen“, stellt Ertel klar und klang dennoch vorsichtig optimistisch.

„Wir ersticken nicht in Bewerbungen“

Schulleiter Thomas Schäfer, mit dem die Krankenhaus GmbH laut Anne Ertel „eng zusammenarbeitet“, ergänzt: „Das Projekt ,Auszubildende leiten eine Station‘ bietet unseren Azubis eine wertvolle Lernerfahrung und bereitet sie perfekt auf eine erfolgreiche Karriere in der Pflege vor.“ Darüber hinaus fördere es die Entwicklung von Führungs- und Management-Fähigkeiten, merkt Schäfer an.

Samantha Winterfeld, eine der 22 Auszubildenden, hatte die Rolle der Stationsleitung übernommen und ist nachhaltig begeistert. „Das Projekt könnte gerne noch länger gehen. Ich fand es sehr gut und bin tatsächlich sicherer und mutiger bei einigen Tätigkeiten geworden“, wird sie in der Mitteilung zitiert. Ein Statement, das auch Simone Klausmann mit Stolz erfüllt. „Das haben unsere Auszubildenden wirklich gut gemeistert“, lobt die Praxiskoordinatorin. Im August stehen für die Auszubildenden die Examensprüfungen an. Dann wird sich zeigen, was sie in ihrer dreijährigen Ausbildung – und den zwölf Tagen Eigenverantwortung im Krankenhaus Weilheim – gelernt haben.

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