„Katastrophale“ Lage in Gaza: Hunderttausenden droht der Hungertod

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Der UN-Sicherheitsrat verschiebt eine Abstimmung über Gaza-Resolution. Die Hamas feuert weiter Raketen auf Israel. Der News-Ticker zum Krieg in Israel.

Update vom 22. Dezember, 06.30 Uhr: Die Mitglieder des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen haben die Abstimmung über eine Resolution zur Linderung der humanitären Not in Gaza erneut vertagt. Streitpunkt war ein Veto der USA. Der Text, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, fordert Israel dazu auf, „unverzüglich einen sicheren und ungehinderten humanitären Zugang“ zu ermöglichen. Auch müssten die Voraussetzungen für eine nachhaltige Einstellung der Gewalt geschaffen werden.

Nahostkonflikt
Spendenstelle einer Wohltätigkeitsorganisation, die in Rafah Lebensmittel an Palästinenser verteilt. © Mohammed Talatene/dpa

Humanitäre Lage in Gaza wegen Israel-Krieg

Erstmeldung vom 22. Dezember: Gaza/Tel Aviv – Die humanitäre Lage in Gaza wird immer katastrophaler. Aufgrund der „weltweit beispiellosen“ Situation warnen die Vereinten Nationen vor dem Hungertod von Hunderttausenden Palästinensern. „So etwas habe ich noch nie gesehen“, sagte die Sprecherin des Welternährungsprogramms (WFP), Shaza Moghraby. „Das Ausmaß der akuten Ernährungsunsicherheit ist in Bezug auf Schwere, Geschwindigkeit der Verschlechterung und Komplexität beispiellos.“

Eine neue Studie kommt zu dem Schluss, dass in Gaza 577.000 Menschen in die schwerwiegendste Kategorie des Hungers fallen. Im gesamten Rest der Welt zusammen gibt es dagegen gegenwärtig 129.000 Menschen, die der Analyse zufolge ähnlich bedroht sind. Bei den von „katastrophalem“ Hunger bedrohten Menschen handele es sich um mehr als ein Viertel der über zwei Millionen Menschen in dem Gebiet. Fast alle seien von Hunger oder Vertreibung betroffen.

Hamas feuert im Israel-Krieg weiter Raketen aus Gaza ab

Trotz der wegen der zivilen Opfer international scharf kritisierten israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen feuert die Hamas immer noch Raketen ab. Am Donnerstag waren in der Metropole Tel Aviv dumpfe Explosionen zu hören. Der bewaffnete Arm der islamistischen Hamas-Organisation, die Kassam-Brigaden, sprachen in einer Stellungnahme von einer „Reaktion auf die zionistischen Massaker an Zivilisten“ im Gazastreifen.

Israels Armee reklamiert Kontrolle über Hamas-Hochburg Schedschaija

Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die „operative Kontrolle“ über das als Hamas-Hochburg geltende Gaza-Stadtviertel Schedschaija hergestellt. „Die Truppen werden in dem Viertel weiterhin begrenzte Einsätze durchführen, um verbliebene Infrastruktur der Hamas zu zerstören und Kämpfer, die sich verstecken, zu töten“, hieß es in einer Mitteilung des Militärs. Schedschaijia im Norden des Küstenstreifens war bis zuletzt Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und Terroristen der islamistischen Hamas. Ende letzter Woche hatte das Militär dort versehentlich drei israelische Geiseln erschossen, die der Gewalt ihrer Entführer entkommen waren. (red mit Agenturen)

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