Estland plant, seine Verteidigung gegen Russland weiter zu stärken. Das Land will sechs weitere Himars-Raketenwerfer aus den USA kaufen. Wie „Business Insider“ berichtet, hat das estnische Verteidigungsministerium bereits eine Vereinbarung mit Washington getroffen. Die genauen Liefertermine stehen allerdings noch aus. Laut dem Militärportal „Defense Post“ werden jedoch lange Lieferzeiten von bis zu drei Jahren erwartet.
„Es ist wichtig für Estland, die Möglichkeit zu haben, den Feind tief in seinem Territorium zu beeinflussen“, erklärte das Verteidigungsministerium dem Bericht zufolge. Die zusätzlichen Raketenwerfer seien ein wichtiger Schritt, um dieses Ziel zu erreichen.
Himars als Schlüsselwaffe
Die Entscheidung Estlands basiert auf den Erfahrungen der Ukraine im Krieg gegen Russland. Die Himars-Systeme, die seit Juni 2022 in der Ukraine im Einsatz sind, haben sich dabei als äußerst effektiv erwiesen. Sie ermöglichen es der ukrainischen Armee, russische Munitionsdepots und Kommandozentralen zu treffen, die zuvor außer Reichweite lagen.
Estlands Verteidigungsminister Hanno Pevkur betonte laut „Business Insider“, dass Himars für sein Land unverzichtbar sei. Bereits im April hatte Estland sechs dieser Raketenwerfer erhalten. Die neuen Systeme sollen diesen Bestand verdoppeln. Die Ukraine habe laut Pevkur gezeigt, wie wichtig es sei, Ziele weit hinter der Frontlinie angreifen zu können.
Auch andere Nato-Staaten rüsten auf
Nicht nur Estland investiert in Himars. Auch die anderen baltischen Staaten, Lettland und Litauen, haben ähnliche Pläne. Lettland hat sechs Systeme bestellt, die bis 2027 geliefert werden sollen. Litauen erwartet acht Himars-Einheiten, von denen die ersten noch in diesem Jahr eintreffen sollen.
Die baltischen Staaten gehören zu den lautesten Befürwortern einer stärkeren Nato-Präsenz in Osteuropa. Ihre Verteidigungsausgaben zählen zu den höchsten innerhalb des Bündnisses – gemessen am Bruttoinlandsprodukt. Neben Raketenwerfern investieren sie auch in Luftabwehrsysteme, gepanzerte Fahrzeuge und Drohnen.
Abschreckung gegen Russland
Pevkur sieht in der Aufrüstung nicht nur eine militärische Notwendigkeit, sondern auch eine klare Botschaft an Russland. „Die östliche Flanke ist die Eingangstür der Nato, und wir müssen sie geschlossen halten“, sagte er laut „Business Insider“.