Haushalt beschlossen: Antdorf geht an die Rücklagen - Investitionen in Baugebiete

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Einstimmig: Der Gemeinderat segnet den Haushalt ab. © Andreas Baar

Antdorf hat jetzt seinen Haushalt für 2025: Der Gemeinderat segnet das Finanzpaket einstimmig ab. Die Gemeinde muss neue Schulden machen.

Antdorf – VG-Kämmerer Josef Kinshofer nahm in seinem Vorbericht zum Antdorfer Haushalt 2025 kein Blatt vor den Mund. Angesichts der allgemein schlechten Wirtschaftslage sei weiter „eine weit- und umsichtige, sparsame und wirtschaftliche Haushaltsführung unumgänglich“. Der Fachmann mahnte: „An bereits eingeführten Sparkonzepten ist dringend festzuhalten.“

Haushalt 2025 in Antdorf: Gemeinde geht an die Rücklagen - Investitionen in Baugebiete

Bei der Verabschiedung des Haushalts in der Gemeinderatssitzung zog Bürgermeister Klaus Kostalek ein leicht fatalistisches Fazit: „Es wird nichts billiger.“ Der Gesamthaushalt wird vom Kämmerer mit 6,71 Millionen Euro angesetzt (fast 220.000 über dem Ansatz 2024). Beim Verwaltungshaushalt rechnet Kinshofer mit 3,83 Millionen Euro, beim Vermögenshaushalt (wo die Musik bei Investition spielt) mit 2,88 Millionen Euro.

Im Verwaltungshaushalt gibt es laut Kämmerer ein altbekanntes Problem: Die Ausgaben, vor allem beim Personal als auch bei der Energie (allein 851.000 Euro bei der Kita), steigen. „Die Einnahmen leider nicht im gleichen Maße – sie hinken hinterher.“ Am Ende stünde zwar eine „ausreichende“ Zuführung von 85.000 Euro an den Vermögenshaushalt (mit der freien Finanzspanne kann investiert werden), diese können jedoch wieder nur erreicht werden kann, weil die Steuereinnahmen dieses Jahr noch relativ hoch seien.

Kinshofer mahnt jedoch: Bei den Steuereinnahmen, vor allem bei der Gewerbesteuer, müsse mit Schwankungen gerechnet werden. Ganz vorsichtig setzt der Kämmerer heuer Einnahmen bei der Gewerbesteuer von 975.000 Euro an (2024 spülte sie 1,04 Millionen Euro in die Kasse). Den Haushalt belastet auch die hohe Kreisumlage von 1,07 Millionen Euro.

Antdorfer Haushalt: Die Gemeinde investiert in Baugebiete

Im Vermögenshaushalt stehen Antdorf einige Projekte ins Haus. Vor allem bei den Baugebieten. Für Kanalbau und Wasserversorgung ist eine Zwischenfinanzierung von 500.000 Euro nötig. Der Rest wird aus den Rücklagen entnommen. Was allerdings zur Folge hat, dass die Rücklagen sich zum Jahresende auf rund 111.000 Euro reduzieren werden. Zum Vergleich: Im Haushaltjahr 2024 hatte Antdorf 513.000 Euro auf der hohen Kante, 2001 waren es stolze 1,9 Millionen Euro gewesen.

Parallel dazu steigt Antdorfs Schuldenstand an. Zum 31. Mai lagen die Verbindlichkeiten bei 1,5 Millionen Euro. Den nötigen 500.000 Euro-Kredit will der Kämmerer laut Finanzplan in 2026 komplett getilgt haben. Vor allem dank der Grundstücksverkäufe.

Einstimmig beschlossen

Eine Debatte gab es im Gemeinderat nicht, der Haushalt wurde einstimmig abgesegnet. Bürgermeistermeister Kostalek sah die Lage nicht so angespannt wie sein Kämmerer. Es sei „nichts besonderes drin“, sagte er mit Blick auf das Finanzpaket. Kostalek, der bei der Wahl 2026 nicht wieder kandidieren wird, zeigte sich optimistisch, dass am Ende der Haushalt 2025 „schön aufgehen“ wird. „Wir haben dann einen schönen Abschluss.“

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