China spielt bei Treffen zwischen Trump und Südkoreas Präsident Lee große Rolle

Bei dem Treffen zwischen Südkoreas Präsident Lee Jae Myung mit Donald Trump in Washington wird der Balanceakt des Landes zwischen der Sicherung seiner nationalen Interessen und der Zusammenarbeit mit den USA auf die Probe gestellt, wie die "New York Times" berichtet. 

Beide Präsidenten teilen das Interesse am Dialog mit Nordkoreas Führer Kim Jong-Un, doch bestehen Differenzen bei der militärischen Zusammenarbeit und der Rolle der US-Truppen in Südkorea, besonders im Hinblick auf einen möglichen Konflikt zwischen China und Taiwan. Washington verlangt, dass Seoul mehr Verantwortung für die eigene Verteidigung übernimmt, während es seine Kräfte zur Eindämmung Chinas einsetzt.  

US-Präsident Donald Trump schüttelt dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping am 9. November 2017 die Hand.
US-Präsident Donald Trump schüttelt dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping am 9. November 2017 die Hand. Getty Images / FRED DUFOUR / Kontributor

USA erwägen Truppenverlagerung

Die USA erwägen eine Reduzierung ihrer militärischen Präsenz in Südkorea, da strategische Überlegungen laut "New York Times" nahelegen, dass die dortigen Basen nicht frei genutzt werden können, um in einem Konflikt wie dem zwischen Taiwan und China zu agieren. 

Gleichzeitig fordert Präsident Trump von Südkorea eine erhebliche Erhöhung seines jährlichen Beitrags zur Finanzierung der US-Truppen auf südkoreanischem Boden, sowie eine Steigerung der Investitionen in die USA. Diese Forderungen haben in Südkorea eine Diskussion darüber ausgelöst, ob das Land eigene Atomwaffen entwickeln sollte, um sich unabhängig von den USA verteidigen zu können.