Die Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen der Gustav-Stresemann-Grundschule aus Kempten hatten die aufregende Gelegenheit, den Oberbürgermeister der Stadt, Thomas Kiechle, zu treffen.
Kempten – Der Besuch fand im Rahmen des Heimat- und Sachunterrichts zum Thema „Stadt und Gemeinde“ statt. Er bot den Kindern einen einmaligen Einblick in die Arbeit des Oberbürgermeisters sowie in die Aufgaben der Stadtverwaltung.
Im Sitzungsaal nahmen die Schülerinnen und Schüler der Gustav-Stresemann-Grundschule Platz und lauschten gespannt den Worten von Thomas Kiechle. Er erklärte den Kindern kurz, welche Aufgaben er als Oberbürgermeister hat und wie die Zusammenarbeit mit dem Stadtrat funktioniert. Außerdem erzählte er begeistert, wie stolz er sei, in einem solch historischen Gebäude arbeiten zu dürfen, um das ihn viele seiner Bürgermeisterkollegen beneiden.
Fragen über Fragen an den Oberbürgermeister
Nach der Einführung hatten die Kinder die Möglichkeit, ihre vorbereiteten Fragen zu stellen. Sie erfuhren unter anderem, dass Thomas Kiechle 57 Jahre alt ist, er am liebsten Schnitzel und Kässpatzen isst, dass er die Grundschule in Lenzfried und danach das Carl von Linde Gymnasium besucht hat und dass er zuvor Lehrer an einer Mittelschule war. Auf die Frage, ob es spannend ist, Oberbürgermeister von Kempten zu sein, antwortete Kiechle mit einem klaren „Ja. Ich bin in Kempten groß geworden, aber als ich in dieses Amt kam, habe ich schnell festgestellt, dass ich vieles noch nicht wusste. Die Aufgaben eines Bürgermeisters sind vielfältig und komplex und das macht die Sache so spannend“.
Eine weitere Frage war, welche Vor- und Nachteile er durch sein Amt hat und ob er etwas darf, was andere nicht dürfen. Seine Antwort war, dass er sich genauso an alle geltenden Regeln und Gesetze halten müsse, wie jeder andere Bürger auch. Ein großer Vorteil sei allerdings, dass er als Oberbürgermeister wirklich etwas gestalten, Ideen und Impulse setzen könne. Ein kleiner Nachteil sei, dass er die 44 Stadträte von seinen Vorhaben überzeugen müsse und dass er oft sehr viele Termine an einem Tag habe. Hierbei werde er aber von seinen beiden Stellvertretern unterstützt.
Außerdem erfahren die Schüler, was ein Haushalt ist und dass der Stadt Kempten hierfür 300 Millionen Euro jedes Jahr zur Verfügung stehen, dass die Stadt 1.300 Mitarbeiter hat, wie wichtig es ist, als Oberbürgermeister kritikfähig zu sein und dass Thomas Kiechle bereits zwei Mal zum Oberbürgermeister von Kempten gewählt wurde. Weitere Themen waren unter anderem noch das Böllerverbot, die Zukunft unserer Kaserne, eine erneute Kandidatur im kommenden Jahr und natürlich, was die Kinder besonders interessierte, wie hoch das Gehalt eines Bürgermeisters ist.
Ein lehrreicher und unvergesslicher Vormittag
Zum Abschluss bedankte sich Thomas Kiechle bei den Kindern für ihr Interesse und überreichte den Klassensprechern als Geschenk einen Gutschein für eine Kinderstadtführung. Der Besuch war für die Schülerinnen und Schüler ein spannender und lehrreicher Ausflug, der ihnen die Möglichkeit bot, die Arbeit des Oberbürgermeisters besser kennenzulernen und Einblick in das politische Geschehen zu bekommen. Seit vielen Jahren nutzen zahlreiche Kemptener Grundschulen dieses Angebot. Auch Ralf Gudden, Lehrer an der Gustav-Stresemann-Schule, nimmt sie gerne in Anspruch. Er findet es sehr wichtig, seinen Schülern zu vermitteln, dass es in jeder Stadt jemanden geben muss, der alles steuert – sonst funktioniert es nicht. Außerdem möchte er das Verständnis dafür wecken, dass nicht alles selbstverständlich ist, dass zum Beispiel die Müllabfuhr nicht ganz automatisch kommt oder dass der Weihnachtsmarkt nicht einfach so stattfindet, sondern dass alles organisiert und finanziert werden muss. Und so machten sich die Schülerinnen und Schüler mit vielen neuen Eindrücken auf den Rückweg zur Schule. Es war ein besonderer Tag, der ihnen noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Feste, Konzerte, Ausstellungen: Was man in Kempten und Umgebung unternehmen kann, lesen Sie im Veranstaltungskalender.
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