Ex-Red-Bull-Star mit Ansage an die Formel 1: „Konnte es mir nicht leisten, so aufzuhören“
Der ehemalige Red-Bull-Pilot Sergio Pérez erklärt, warum er 2026 zurückkehrt und sich nicht in der Formel 1 beweisen muss.
Silverstone – Der einst gefeierter Vizeweltmeister, Sergio Pérez, kehrt 2026 in die Formel 1 zurück. Nach einem abrupten Abschied von Red Bull und einer enttäuschenden Saison 2024 entschied sich der Mexikaner für eine einjährige Pause. Diese Zeit nutzte er, um seine Karrierepläne und Prioritäten neu zu ordnen. Nun redet Pérez über seine Zukunft für die kommende Saison.

„Ich glaube nicht, dass ich etwas beweisen muss“, sagt Sergio Pérez über seine Rückkehr in die Formel 1. „Für mich ist es eher ein Comeback, um den Sport zu genießen“, erklärt er. Mit Cadillac wird der 35-Jährige 2026 wieder in der Startaufstellung stehen. Dabei gehe es ihm nicht darum, gegen Kritik anzukämpfen, sondern vielmehr, sich voll und ganz auf das neue Projekt zu konzentrieren.
Sergio Pérez nahm sich bewusst eine Auszeit
„Für mich war es sehr wichtig, diese Auszeit vom Sport zu haben“, sagt er. Erst gegen Ende der Saison 2024 sei klar geworden, dass er nicht bei Red Bull weitermachen werde. „Anstatt mich also in etwas zu stürzen, nur um in der Startaufstellung zu bleiben, brauchte ich diese Zeit, um mich vom Sport zu lösen und zu verstehen, was ich als Nächstes in meiner Karriere wirklich will.“
Die Zeit abseits der Rennstrecke habe ihm geholfen, sich neu zu orientieren. „Ich habe viel über mich selbst als Fahrer gelernt. Ich stand während meiner gesamten Karriere im Rampenlicht – nicht nur in der Formel 1, sondern schon seit meinen Kart-Tagen“, sagt er. Diese Reflexion habe ihm eine neue Sichtweise auf den Sport gegeben.
„Wenn man einmal einen Schritt zurücktritt und den Sport als Fan betrachtet, wird einem klar, dass die Dinge, die Rennfahrer beschäftigen, für die Öffentlichkeit und sogar für diejenigen, die sich mit dem Sport auskennen, völlig irrelevant sind“, erklärt Pérez. Diese Erkenntnis habe seine Einstellung zum Motorsport verändert.
Rückblick auf die Red-Bull-Zeit
Pérez spricht auch über die Herausforderungen seiner Zeit bei Red Bull, die er als „sehr schwierige Situation“ beschreibt. „Jetzt haben das alle vergessen, aber es war eine sehr schwierige Situation, sich ständig anpassen zu müssen, um mental Selbstvertrauen aufzubauen.“
Pérez verweist auf die Leistungen seiner Nachfolger, Lawson und Tsunoda, im zweiten Red-Bull-Cockpit: „Wenn man sieht, wie viele Punkte sie erzielt haben, versteht man, wie speziell diese Herausforderung war.“ Tatsächlich holte das zweite Auto bei Red Bull bis zur Sommerpause 2025 lediglich sieben Punkte. Auch Verstappen spricht über die Lage bei Red Bull und muss gestehen, dass gerade nicht alles so glattläuft.
Verglichen mit seinen eigenen Leistungen bei den Bullen – 190, 305, 285 und 152 Punkte in vier Jahren – sieht Pérez keinen Grund, sich rechtfertigen zu müssen. Stattdessen konzentriere er sich auf die Zukunft: „Ich möchte mich auf meine neue Aufgabe fokussieren und mein Bestes geben.“
Pérez und Cadillac: Ein Comeback mit besonderer Mission
Für Pérez ist das Projekt mit Cadillac mehr als nur ein Comeback. „Am Anfang, vor allem in den ersten Monaten, war mir nicht ganz klar, was ich als Nächstes machen wollte“, gibt er zu. Doch die Gespräche mit dem Cadillac-Team hätten ihn überzeugt: „Je mehr ich mit dem Cadillac-Team sprach, desto klarer wurde mir, dass mich genau das daran reizt, zurückzukehren.“
Pérez beschreibt das neue Projekt als etwas Besonderes: „Es geht nicht nur darum, mit einem normalen Team an den Start zu gehen, um Podiumsplätze, Siege und Punkte zu kämpfen. Das ist ein ganzes Projekt. Die Dynamik ist meiner Meinung nach eine andere.“
Pérez betont, dass er nicht nur sportliche Erfolge im Blick habe, sondern vor allem den Spaß am Rennsport zurückgewinnen wolle. „Ich hoffe natürlich, dass dieses neue Projekt sehr erfolgreich sein wird. Aber vor allem möchte ich dieses Comeback genießen“, sagt er. Für den Mexikaner steht fest: „Es geht darum, den Sport zu lieben und zu schätzen, was er einem gegeben hat.“ (nf)