Expertin erklärt: Spontane Lust ist überbewertet – Was die Leidenschaft am Leben hält
Die regelmäßige Planung von Intimität kann die Beziehung von Ehepaaren fördern. Im Gespräch mit der „New York Post“ betont Virginia Sadock, Direktorin des Programms für menschliche Sexualität an der NYU Langone Health, dass geplante Intimität nicht zwangsläufig unsexy ist.
Besonders viel beschäftigte Paare profitieren von festen Terminen für Intimität, um die Leidenschaft lebendig zu halten. Eine Umfrage der virtuellen Hochzeitsplattform The Knot ergab, dass 14 Prozent der Ehepaare ein festes Sexschema haben.

Paar enthüllt Geheimnis ihres jahrelangen Eheglücks
Jay und Sofia Lyons aus der Upper West Side sind seit über 31 Jahren verheiratet und führen ihre glückliche Ehe auf die gezielte Planung von Sex zurück, wie die „New York Post“ berichtet. Laut Jay schafft dies eine stärkere Bindung und verhindert Probleme in der Ehe. Auch prominente Paare wie Jenna Bush Hager und Amy Schumer setzen auf diese Methode.
Das Konzept zeigt auch Wirkung bei Eltern wie Jackie und Seth Gibson. Das Paar hat durch diese Planung ihre Beziehung verbessert und die Verbindung trotz eines vollen Terminkalenders gestärkt, berichtet die „New York Post“.
Sex-Verbot als Lösung: Tipps für langjährige Beziehungen
In langjährigen Beziehungen nimmt die Häufigkeit von Sex oft ab. Das muss jedoch nicht zwangsläufig die Qualität der Beziehung beeinträchtigen. Laura Pietras vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf erklärt, dass die Phase mit häufigem Sex nicht unbedingt die beste für eine Beziehung ist. Lange Beziehungen können dennoch stabil bleiben, wenn Vertrauen und offene Kommunikation vorhanden sind. Andrea Seiferth, Paartherapeutin aus Hamburg, betont, dass ein hohes Maß an vertrauensvoller Bindung für guten Sex entscheidend ist.
Paaren, die Schwierigkeiten im Bett haben, empfiehlt sie manchmal sogar ein vorübergehendes Sex-Verbot, um den Druck herauszunehmen und von vorne zu beginnen. Ohne Druck können Paare wieder lernen, Nähe und Intimität zu erleben. Wichtig ist, dass sich Paare an Stoppregeln halten und offen über ihre Bedürfnisse kommunizieren. Seiferth warnt jedoch davor, bei einer sexuellen Krise Affären zu erlauben, da dies oft zu größeren Verletzungen führt.
4 Phasen des Sexuallebens
In einer Beziehung durchlaufen Paare verschiedene Phasen ihres Sexuallebens. Die systemische Paartherapeutin Manuela Komorek unterscheidet dabei vier Hauptphasen:
- Verliebtheitsphase: In dieser ersten Phase herrscht hohe sexuelle Aktivität. Laut der Paar- und Sexualtherapeutin Christiane Salamon sehen Paare zunächst nur die Vorteile des anderen, was sich positiv auf den Sex auswirkt. Diese Phase dauert ein bis eineinhalb Jahre.
- Gewöhnungsphase: Während der Gewöhnungsphase, die mit dem gemeinsamen Alltag beginnt, kann die sexuelle Spannung abnehmen. Komorek und Salamon betonen, dass Routinen entstehen und sich die Partner in Sachen Sex oft auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen.
- Wiederentdeckungsphase: Die Wiederentdeckungsphase bietet jedoch die Chance, das Sexualleben neu zu beleben, indem sich Paare bewusst Zeit füreinander nehmen.
- Altersbedingte Phase: Im Alter ändern sich die Herausforderungen, etwa durch hormonelle Veränderungen. Dennoch können laut Salamon 30 Prozent der über 80-jährigen Paare regelmäßig Sex haben, was auf die Bedeutung von Vertrauen und Kommunikation hinweist.