Abschied einer starken Gemeinschaft: Tegernseer Abiturienten feiern rauschendes Fest

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Feierliche Stimmung auf Gut Kaltenbrunn: Hier kamen die Tegernseer Abiturienten zur Zeugnisverleihung zusammen. Der Abschied geriet zu einem rauschenden Fest. © Stefan Schweihofer

Zusammenhelfen und Zusammenhalten: Das hatte der diesjährige Abitur-Jahrgang des Gymnasiums Tegernsee derart verinnerlicht, dass nun eine besonders starke Gemeinschaft die Schule verlassen hat. Zum Abschied feierten die 66 Absolventen ein rauschendes Fest auf Gut Kaltenbrunn.

Tegernsee/Kaltenbrunn - Im Mittelpunkt stand freilich die Verleihung der Abiturzeugnisse durch Direktor Werner Oberholzner, für den es ebenfalls der letzte Abi-Ball an „seiner“ Schule war. Er verabschiedet sich in den Ruhestand. Deshalb, aber auch weil ihm wohl der letzte Jahrgang des achtjährigen Gymnasiums besonders ans Herz gewachsen war, geriet seine 23. und letzte Abiturrede ein wenig nostalgischer als sonst.

Obwohl seit Jahren seine Königsdisziplin, hatte der Schulleiter die Rede heuer versuchsweise mit ChatGPT erstellen lassen. „Die hat mir dann aber gar nicht gefallen und wird Euch nicht gerecht“, machte er deutlich. So unterstrich Oberholzner, gespickt mit Schiller-, Goethe- und Abraham-Lincoln-Zitaten, dass die Zahl 75, die auch das Jubiläumsjahr des Gymnasiums markiert, maßgeblich für den weiteren Weg der Absolventen sein möge: „Die Zahl 7 steht für Glück, die Zahl 5 bedeutet Veränderung und Aktivität, Motivation und Fortschritt.“ Insofern wünschte Oberholzner den scheidenden Schülern für die Zukunft sowohl Glück als auch Offenheit gegenüber Veränderungen. Ihnen stünden Herausforderungen, aber auch viele Möglichkeiten offen.

Der Direktor empfiehlt: „Geht Euren Weg nicht alleine!“

„Lasst Euch von der Schnelllebigkeit nicht überrollen. Auch nichts machen, macht was“, sagte Oberholzer. Außerdem empfahl er: „Geht Euren Weg nicht alleine!“ Höchstleistungen hätten in aller Regel ein Team im Hintergrund. Angesichts der bisherigen Teamleistungen des Jahrgangs mit Bunten Abenden, Q12-Partys, Theaterinszenierungen, Abizeitung, Abistreich (Werner Oberholzner wurde zusammen mit der ebenfalls scheidenden Oberstufenbetreuerin Elisabeth Hartwig für eine Stunde auf einem Drachenboot im See „geparkt“, während das übrige Lehrerkollegium Fragen beantworten musste, um sie zu befreien) und der Organisation des Abiballs war dem Direktor hier nicht bange.

Alle 66 Absolventen haben die Abitur-Prüfungen bestanden

Oberholzner lobte die 66 jungen Frauen und Männer als starken Jahrgang. Alle, die zur Reifeprüfung angetreten waren, haben bestanden. 24 – also ein Drittel des Jahrgangs – sogar mit einer Eins vor dem Komma. Der Schnitt liegt insgesamt bei 2,28. Dabei hatte Nora Kreitlow mit ihrem Schnitt von 1,0 das Abimotto 2024 „ABIer – wenigstens die Maß hat 1,0“ widerlegt. Oberholzner würdigte auch die Leistungen der beiden Zweitbesten Leni Hülsmann und Noemi Knospe (außerdem Biologie Zukunftspreis) mit einem Schnitt von jeweils 1,2 sowie Oliver Liske (Abiturpreis Deutscher Chemiker). Der Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft ging an Lenny Leitner, Lukas Schneider, Korbinian Staudacher und Lani Wiltsch. Den Preis für besonders gute Leistungen im Fach Katholische Religionslehre erhielt Anna Sperber.

Insgesamt 20 Abiturienten erhielten ein Stipendium

Insgesamt 20 Abiturienten erhielten ein Stipendium von e-follows.net. Magdalena Ertl von der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee überbrachte mit den beiden Stipendien-Urkunden auch die Glückwünsche der Stiftung, die seit 1985 das „gemeinnützige Wirken der Benediktiner fortsetzt“. „Lasst es krachen!“, rief sie dem gesamten Jahrgang zu.

Dazu riet auch Landrat Olaf von Löwis, dessen Glückwünsche auch den Eltern und Lehrern galten. Nachdem sich die Abiturienten die Nächte mit Lernen um die Ohren geschlagen hätten, sollten sie jetzt feiern. „Seid stolz auf das, was Ihr geleistet habt, und genießt die Zeit nach dem Abitur!“ Für die Zukunft wünschte Löwis den Absolventen: „Seid mutig, neugierig und zuversichtlich. Bleibt, wie Ihr seid, lasst Euch nicht verbiegen.“

Vater und Gemeinderat Andreas Erlacher ergreift spontan das Wort

Elternbeiratsvorsitzender Florian Ertle legte den Abiturienten nahe, die eigenen Träume zu verfolgen und das Gefühl des Abi-Erfolgs wieder herauszuholen und ihm nachzuspüren, falls es einmal nicht so gut laufe. Spontan ergriff auch der Rottacher Architekt und Gemeinderat Andreas Erlacher das Wort. Hinter ihm liegen – als Schüler und Vater – insgesamt 26  Jahre Gymnasium. Er dankte den Pädagogen und rühmte die Gemeinschaft all derer, die das Gymnasium Tegernsee besuchten: „Was die Gemeinschaft der Tal-Leute bewirkt, ist unfassbar genial.“

Ehe Oberholzner jedem Einzelnen der 66 Absolventen unter Klängen ihrer persönlichen Siegeshymne das Abiturzeugnis aushändigte und wild gefeiert wurde, bedankten sich ChatGBT-gestützt Vincent Erlacher, Felix Kowolik und Manuel Strahl stellvertretend für ihren Jahrgang bei allen, die zu der „angenehmen, schönen Beziehung zwischen Lehrerschaft und Schülern“ maßgeblich beigetragen hätten: „Danke für die schöne Schulzeit.“

ak 

Die Absolventen

Moritz Albrecht, Regina Aumann, Sebastian Bechthold, Martin Dambach, Lilli Oehning, Sebastian Eckerl, Vincent Erlacher, Maximilian Fischer, Nathalie Fischer, Falk Frericks, Korbinian Gehrke, Severin Gericke, Leonhard Haslauer, Colin Hecht, Max-Joseph Heiden, Maximilian Hein, Maximilian Hofmann, Patrik Hornyak, Leni-Sophie Hülsmann, Eva lbrahim, Luisa lbrahim, Lotta Marie Kersting, Louis Kinzinger, Noemi Knospe, Leonard Knothe, Felix Kowolik, Nora Kreitlow, Luis Lamade, Sissy Lambauer, Lenny LeItner, Oliver Liske, Fee Lorenz, Jeremias Luther, Sebastian Machl, Bastian Melf, Luis Miklautz, Julia Miller, Victoria Mirbach, Emelie Musiol, Julia Neresheimer, Elena Ochs, Tobias Prechtl, Nicolas Preiß, Luzie-Marie Rank, lda Rauh, Emilia Röder, Anton Scheltzach, Bastian Schneider, Lukas Schneider, Alois Schwarzer, Thomas Seegers, Anna Sperber, Korbinian Staudacher, Victoria Steiger, Manuel Strahl, Jil Sudmann, Dragomira Terzieva, Julius von Hepperger, Max Wemhoff, Vianne Wießmeier, Lani Wiltsch, Valentin Zimmermann.

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