Anwalts-Krach im Block-Prozess: Steakhaus-Erbin feuert Verteidiger mitten im Prozess
Kurz vor dem nächsten Verhandlungstermin trennt sich Christina Block überraschend von ihrem Star-Verteidiger. Es bleibt nicht die einzige Personalie, die sich ändert.
Hamburg – Im aufsehenerregenden Prozess um die angebliche Entführung ihrer Kinder hat Christina Block (52) für eine neue Entwicklung gesorgt: Die Hamburger Geschäftsfrau hat offenbar ihrem langjährigen Strafverteidiger Otmar Kury (69) das Mandat entzogen, wie der NDR berichtet. Der erfahrene Anwalt bestätigte dem Sender, dass er nun auch eine Entbindung als Pflichtverteidiger beim Gericht beantragen werde. Grund dafür sind anscheinend erhebliche Differenzen zwischen Kury und dem erst kurz vor Prozessbeginn hinzugezogenen zweiten Strafverteidiger Ingo Bott (42) aus Düsseldorf.
Block-Prozess: Verteidiger entlassen – „Mehr gibt es nicht zu sagen“
Auf Nachfrage der Zeitung Welt wollte Kury keine weiteren Details zu den Gründen nennen und verwies lediglich auf den Bericht des NDR. „Mehr gibt es dazu nicht zu sagen“, erklärte er. Doch der Konflikt im Verteidigerteam scheint noch weiter zu reichen: Laut der Welt hat auch Elisabeth Unger, die Familienrechtsanwältin von Christina Block, ihr Mandat niedergelegt – allerdings aus eigenem Antrieb. Auch hier soll die Zusammenarbeit mit dem neuen Anwalt Bott der Auslöser gewesen sein.

Christina Block wies Vorwürfe vor Gericht zurück
Otmar Kury hatte die Erbin der Steakhaus-Kette bereits seit mehreren Jahren in einem erbitterten Sorgerechtsstreit mit ihrem Ex-Mann Stephan Hensel vertreten und beraten. Der Prozess gegen Christina Block und sechs weitere Angeklagte läuft seit dem 11. Juli am Hamburger Landgericht. Die Unternehmerin steht wegen der mutmaßlichen Entführung ihrer beiden jüngsten Kinder aus Dänemark in der Silvesternacht 2023/24 vor Gericht. Ende Juli wies Block in einer vierstündigen emotionalen Aussage die Vorwürfe entschieden zurück. „Ich habe die Entführung an Silvester nicht in Auftrag gegeben“, beteuerte sie vor Gericht. Sie habe von der Aktion nichts gewusst.
Block-Prozess geht am 15. August weiter
Der Prozess befindet sich derzeit in der Sommerpause und soll am 15. August fortgesetzt werden – dann mit einem deutlich verkleinerten Verteidigerteam für Christina Block. Ob die Hamburger Unternehmerin bis dahin einen neuen Anwalt engagieren wird, ist bislang unklar. Die Anwaltswechsel haben bereits für Aufsehen gesorgt.
Wie die Hamburger Morgenpost berichtet, hat das Landgericht kürzlich einen Befangenheitsantrag gegen die beteiligten Richter abgelehnt. Der Prozess kann daher wie geplant fortgesetzt werden. (jh)