Die Gemeinde Warngau bekommt bei der Kommunalwahl 2026 einen neuen Bürgermeister: Amtsinhaber Klaus Thurnhuber (FWG) verzichtet auf eine erneute Kandidatur.
Warngau – Zur Bürgermeisterwahl 2026 in Warngau werden die Karten neu gemischt: Der Amtsinhaber verzichtet auf eine Kandidatur. Seine Entscheidung hat Bürgermeister Klaus Thurnhuber nun bekanntgegeben. Die politischen Gruppierungen in der Gemeinde müssen sich erst noch sortieren.
Für die Nachricht nutzte Bürgermeister Klaus Thurnhuber (FWG) das Ende der öffentlichen Gemeinderatssitzung am Dienstagabend als breites Podium: „Die Gemeinde Warngau kriegt ab 1. Mai 2026 einen neuen Bürgermeister“, ließ der 61-Jährige wissen. Er wünsche dem Nachfolger heute schon Glück und Erfolg, wolle auf eine reibungslose Amtsübergabe hinarbeiten. „Ich werde mein Wissen aus 35 Jahren Kommunalpolitik zur Verfügung stellen, wenn es gebraucht wird.“ Dafür gab es von allen Gemeinderatsmitgliedern am Ratstisch anerkennendes Klopfen.
Für eine Stellungnahme war Thurnhuber am Mittwoch nicht erreichbar. Leicht hatte sich der amtierende Rathauschef die Entscheidung jedenfalls nicht gemacht. Er hatte erst das Ergebnis umfangreicher Untersuchungen zu seiner Gesundheit abwarten wollen, hatte Thurnhuber bereits im Mai erklärt (wir berichteten). Noch vorige Woche bat er im Gespräch mit unserer Zeitung um Geduld, weil erst noch der Familienrat tagen müsse. Thurnhuber hat seit der Attacke eines Stiers auf dem heimischen Hof im Sommer 2019 mit gesundheitlichen Folgen zu kämpfen, auch Long Covid setzte ihm zu. Seine dritte Amtszeit als Warngauer Rathauschef wird nun Thurnhubers letzte sein. Nach 18 Jahren verlässt er den Chefsessel im Rathaus.
Parteien und Gruppierungen sortieren sich noch
Konkrete Kandidaten gibt es weiterhin nicht, auch wenn die Warngauer Wähler sich auf eine breite Palette einstellen können. Bei den Freien Wählern läuft nun offiziell die Suche nach Kandidaten an, um das Bürgermeisteramt bei der Kommunalwahl zu verteidigen. Für 9. Oktober 2025 ist ein Infoabend anberaumt (20 Uhr, Schützenheim Wall), kündigt Gemeinderat Harald Stanke auf Nachfrage an. Dabei seien Interessenten für eine Kandidatur – ob für die Nachfolge Thurnhubers oder den Gemeinderat – willkommen. Die Nominierungsversammlung folgt im November. „Der Ring ist offen“, sagt Stanke.
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CSU-Ortsvorsitzender Henning Fromm ist froh, dass mit Thurnhubers Entscheidung endlich Klarheit herrscht und die Suche nach Kandidaten richtig Fahrt aufnehmen kann. „Jetzt ist der Weg frei“, sagt Fromm. „Es ist ein Unterschied, ob man gegen den Amtsinhaber antritt oder nicht und wie man den Wahlkampf aufbaut.“ Bereits für den gestrigen Abend war eine Sitzung des CSU-Ortsvorstands anberaumt, um über die Kandidatenfrage zu sprechen. Die CSU will zügig einen Bürgermeister-Kandidaten in Stellung bringen.
Namen will Fromm, ebenso wie Stanke, noch nicht in den Mund nehmen. Ähnlich geht es den Grünen, sagt Sprecher Reinhard Bücher: „Es steht noch niemand fest.“
Für Johann Gillhuber (Draxlhamer Liste) kam Thurnhubers Absage überraschend, erklärt er auf Anfrage. Die parteilose Ortsliste wolle sich im Herbst sortieren, Gillhuber selbst will seinen Hut dabei auch wieder in den Ring werfen.