Hallenbad-Revision: Darum dauert die Schließung heuer länger
Im Hallenbad wird fleißig gearbeitet. Die Umstellung auf Mehrschichtfilter soll Nebenkosten senken. Eine neue Liege für Behinderte ist geplant.
Geretsried - Wasser ablassen, Becken reinigen, Filter austauschen und Technik warten: Seit Anfang August wird im interkommunalen Hallenbad fleißig gewerkelt. Die jährliche Revision läuft. Heuer dauert sie zwei Wochen länger als in den Vorjahren. Grund dafür ist ein Tausch der Filter.
Das Ablassen des Wassers dauert ein paar Tage
Bevor das Team um Betriebsleiter Rudi Egger richtig loslegen konnte, musste das Wasser aus allen Becken abgelassen werden. Das dauert ein paar Tage – allein im Sportbecken befinden sich 715 000 Liter Wasser. Anschließend tauschte Egger seine normale Arbeitskleidung gegen einen Blaumann. Der erfahrene 60-Jährige kennt sich aus, auch mit der Wassertechnik und den Anlagen. Beim Besuch unserer Zeitung steht Egger im großen Becken und zeigt auf ein rechteckiges Loch im Boden, aus dem eine Leiter ragt. Sie weist den Weg unter den absenkbaren Hubboden. „Der wird auch gewartet“, erklärt Egger, der das Bad seit 2023 leitet.

Ein Stück weiter kniet ein Mitarbeiter am Beckenrand. Bei tropischen Temperaturen reinigt er die Edelstahlflächen. Eine schweißtreibende Angelegenheit. Schadhafte Stellen sind bereits nachgeschweißt und die Becken geschrubbt. Was unter anderem noch auf der To-Do-Liste steht, ist der Austausch gesprungener Fliesen und kaputter Fugen. Auch die großen Fenster müssen noch geputzt werden.
Technischen Anlagen befinden sich allesamt im Keller
Außer Betrieb sind derzeit ebenfalls die Filteranlagen im Keller, dort befinden sich alle technischen Anlagen des Bads. Sie werden überprüft, und bei Bedarf wird das Filtermaterial erneuert. Gähnende Leere herrscht in den Überlaufsammelbehältern und im Spülabwasserbehälter. Mitarbeiter Wolfgang Haas kann darin stehen – sie sind in etwa so groß wie eine Garage. Um sie zu reinigen, müssen die Mitarbeiter durch ein rundes Loch hineinsteigen. Auch die Chlorgasanlage ist zu warten und zu reinigen, ebenso alle dazugehörigen Anlagenteile für die Beckenwasseraufbereitung. Eine Absauganlage macht im Untergeschoss ordentlich Lärm. Was es damit auf sich hat? „Die Filter werden umgebaut“, erklärt Egger, „vom reinen Sandfilter zum Mehrschichtfilter.“ Das sei keine Standardmaßnahme, sondern ein echter Umbau, ergänzt Stadtwerkeleiter Jan Dühring. Diese Maßnahme soll sich positiv auf die Wasseraufbereitung auswirken und für geringere Nebenkosten sorgen. Für diese Umstellung veranschlagt Egger eine Woche. Ist das erledigt, können die Anlagen wieder hochgefahren werden.

Hygieneinstitut entnimmt Wasserproben
Nach dem großen Saubermachen werden die Becken wieder befüllt. Das dauert etwa drei bis vier Tage. Erst danach wird der Beckenkreislauf in Betrieb genommen. „Das heißt, die sogenannte Einregulierung der Beckenwasser-Qualität auf die vorgegebenen Werte der DIN-Norm kann stattfinden.“ Sind die Werte erreicht, entnimmt ein Hygieneinstitut Wasserproben. Diese werden im Labor angesetzt. Nach 14 Tagen erfolgt die finale Auswertung. „Das dauert so lange, weil manche Kulturen langsam wachsen.“ Legionellen beispielsweise können erst nach zehn Tagen nachgewiesen werden. Wenn alle Proben ohne Beanstandung sind, kann das Hallenbad den Betrieb wieder aufnehmen.
Liege für Behinderte geplant
Gute Nachricht für alle Menschen mit Handicap: Neben einem Lift fürs Becken soll es in der entsprechenden Dusche demnächst auch eine Liege für Behinderte geben. Betriebsleiter Egger: „Sie ist noch nicht da, aber bestellt.“
Revision
Nach Angaben der Stadt Geretsried ist das interkommunales Hallenbad wegen der Revision bis voraussichtlich Sonntag, 14. September, geschlossen.