Die Landtagspräsidentin Ilse Aigner überreicht in München den hoch dotierten Bürgerpreis an die Vorsitzenden des Badehausvereins. Der Ort ist „etwas ganz Besonderes“.
München/Wolfratshausen – „Nie wieder ist jetzt! Ehrenamtliches Engagement für Vielfalt, Zusammenhalt und Demokratie“ – unter diesem Motto wurde der Erinnerungsort Badehaus mit dem ersten Platz des Bürgerpreises des Bayerischen Landtags ausgezeichnet.
Die mit 25 000 Euro dotierte Auszeichung überreichte Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) im Senatssaal des Maximilianeums in München an die Vorsitzende des Vereins „Bürger fürs Badehaus Waldram-Föhrenwald“, Dr. Sybille Krafft, und Vize-Vorsitzenden Jonathan Coenen.
Alle Nachrichten aus Wolfratshausen lesen Sie hier.
Die Landtagspräsidentin betonte, wie wichtig es ist, das Vergessen zu verhindern und Erinnerungen zu bewahren – „um in der Gegenwart zu bestehen und die Zukunft zu gestalten“. Eine Demokratie lebe von Menschen, die ihre Verantwortung im Kleinen erkennen und übernehmen. „Heute geht es nicht mehr um Schuld, aber es geht um Verantwortung“, so Aigner, die den Badehaus-Mitgliedern für ihren großen Einsatz dankte.
Aigner lobt: „Besser geht es nicht.“
„Im Badehaus erlebt man die Geschichte des besonderen Ortes wie im Zeitraffer“, sagte Krafft. Waldram war eine NS-Mustersiedlung, ein Lager für Zwangsarbeitskräfte und ein Fluchtpunkt für jüdische Menschen. Heute stellt das Badehaus einen Ort gegen Antisemitismus, Rassismus und rechtsextreme Gesinnungen dar. Durch Interviews mit Zeitzeugen, wie etwa einem ehemaligen Föhrenwalder, der in Israel lebt, werden die Erinnerungen an die vergangenen Zeiten wachgehalten.
Uns gibt's auch auf Instagram! Unter „MerkurWolfratshausenGeretsried“ finden Sie immer die spannendsten Geschichten aus unserer Region.
Aigner, die das Museum im Juni persönlich besuchte, bezeichnete den Erinnerungsort als „ganz etwas Besonderes“ und lobte die Vereinsmitglieder bei der Preisverleihung: „Das ist ehrenamtliches Engagement, wie es besser nicht geht.“ Im Badehaus am Kolpingplatz finden regelmäßig Ausstellungen statt. Aktuell zu sehen ist die Sonderausstellung „Resistance through their eyes“.